Ich denke, wir sind uns weitgehend darüber einig, dass man für den Vertrieb von Anlagen und Maschinen, für komplexe medizinische oder elektronische Anlagen und Geräte, Software-Lösungen sowie für jede Art von technisch und fachlich anspruchsvolle Produkte und Dienstleistungen ein gewisses Maß an Fachwissen benötigt.

Soweit so gut und auch richtig.

Was bedeutet das aber für den Vertrieb derartiger Produkte und Lösungen generell?

Wie gewinnt man neue Kunden? Welche Marketing- und Vertriebsmaßnahmen braucht man heutzutage? Welche Fähigkeiten und Kenntnisse braucht ein B2B-Verkäufer in der heutigen Zeit? Heißt das, dass man grundsätzlich nur Ingenieure, Techniker sowie fachlich extrem gut ausgebildete Menschen für diesen Spezialvertrieb einsetzen kann? Und falls das so ist, wie schafft man es dann, in diesem Bereich Verbesserungen der Verkaufsleistung zu erreichen?

Diese und weitere Fragen will ich in diesem Beitrag ein wenig auf den Grund gehen. Lassen Sie sich überraschen…

Häufig bin ich ja bei meinen Projekten wirklich sehr dich dran am operativen Verkauf.

Ich begleite Verkäufer, Verkaufsingenieure aber auch Führungskräfte bei deren Kundenterminen. Schaue mir an, wie sie sich im direkten Gespräch mit den Entscheidern verhalten. Höre zu, wenn Produkte und Leistungen präsentiert oder konkrete Projekte besprochen werden. Gebe Tipps, wenn es darum geht, bei potentiellen Neukunden eine Bedarfsermittlung durchzuführen oder „Lost-Boys“ zurückzugewinnen.

Und ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass die meisten technischen Verkäufer im direkten Kundenkontakt, wenn es um konkrete Bedarfe und Projekte geht sowie im Umgang mit den Ansprechpartnern auf Augenhöhe, wirklich richtig gut sind.

Natürlich gibt es hier Unterschiede und meine inzwischen doch recht gut geschulten Augen und Ohren erkennen ziemlich schnell, ob es sich um einen echten Vertriebler, mit mehr oder weniger ausgeprägtem Vertriebstalent handelt oder ob hier ein Ingenieur oder Techniker im Vertrieb „gelandet ist“, der vermutlich besser in einer Entwicklungsabteilung, im Produktmanagement oder in der Produktion aufgehoben wäre.

Letztere sollten – aus meiner Sicht – in beiderseitigem Interesse „erlöst“ werden, indem man ihnen tatsächlich einen Job gibt, bei dem sie sich mit dem beschäftigen können, was ihnen am meisten liegt, wie zum Beispiel Produktentwicklung, Konstruktion, Projektplanung oder direkt in der Produktion bzw. Produktionsplanung, -Steuerung und –Führung oder was auch immer. Aber bitte nicht im Vertrieb.

Bei allen anderen, also all jenen Verkäufern, die technisch gut sind und die sich wirklich im Verkauf und Vertrieb richtig und aufgehoben fühlen, die darin aufgehen, neue Projekte und Aufträge an Land zu ziehen und die gerne und mit Begeisterung die Beziehung zu „IHREN“ Kunden aufbauen und pflegen, gilt es, die Stärken zu stärken und die Schwächen weitgehend auszugleichen.

Im direkten Kundenkontakt finden sich diese Schwächen meist im allgemeinen Auftreten, in der Bedarfsermittlung sowie im Angebotsmanagement und in der Preisverhandlung.

Beim allgemeinen Auftreten kommen technische Vertriebler unter ihresgleichen in der Regel sehr gut klar. Dort können Sie authentisch reden und sich so verhalten, wie es in der jeweiligen Branche und Berufsgruppe üblich und angebracht ist.

Schwierig wird es manchmal, wenn man dann mit Einkäufern oder Führungskräften in höheren Managementebenen zu tun bekommt. Dort gelten andere Regeln und Normen hinsichtlich Auftreten, Sprache und Verhalten, sodass man hier mittels Trainingsmaßnahmen und Coaching unterstützen sollte.

Was die Bedarfsermittlung angeht, so kommen technisch orientierte Verkäufer oft an ihre Grenzen, wenn es darum geht vertriebliche Aspekte zu klären, die für das Gewinnen oder Verlieren von Aufträgen von Bedeutung sind, mit der technischen Ausführung der Produkte und Lösungen aber direkt nichts zu tun haben. Themen also, die sich um Entscheidungsstrukturen, Budgets sowie Fragen zu weichen Faktoren für die Auftrags- und Preisgestaltung drehen.

Auch hier kann man durch gezielte Schulungen, die Entwicklung von Checklisten sowie Maßnahmen zur Verbesserung der empathischen Fähigkeiten der Verkäufer, sehr gute Fortschritte erzielen.

Angebotsmanagement und Preisverhandlungstechniken sind klassische Themen der vertrieblichen Weiterbildung und sollten ohnehin zum regelmäßigen Seminar- und Trainingsprogramm gehören, sodass ich hier in diesem Beitrag nicht näher darauf eingehen möchte.

Wie gesagt, im direkten Kundenkontakt und mit bereits klar definierten Projekten, Anfragen und Aufgaben sind technisch ausgebildete Verkäufer meist sehr stark.

Eine Tätigkeit bzw. eine Prozesskette, die fast allen technischen Verkäufern Schwierigkeit bereitet, ist die Akquise – also die Anbahnung von neuen Geschäften, in Verbindung mit der Generierung von Leads.

Viele Unternehmen überlassen die Lead-Generierung alleine dem Marketing. Dort wird über verschiedene Kanäle und Kampagnen versucht, neue Leads zu erzeugen. Dabei werden sowohl die klassischen Methoden, wie Messen, Werbeanzeigen oder auch Mailing-Aktionen genutzt. Aber auch Content-Marketing- oder Auto-Mailer-Kampagnen sollen Leads – nach der allgemeinen und auch meiner Definition „Verkaufs-Chancen“ – generieren, auf deren Basis die Verkäufer mit Kunden und Interessenten in Kontakt treten können.

In vielen Firmen unterstützen Call-Center oder spezialisierte B2B-Dialog-Agenturen bei der Qualifizierung der Leads oder bei der Vereinbarung von Terminen für den Außendienst.

Häufig wird von Verkauf dann die Qualität der Leads bemängelt, was meist darauf zurückzuführen ist, dass die Zielgruppen und die Kriterien, die ein Lead erfüllen muss, nicht klar und eindeutig definiert und überprüft wird.

Damit gibt man dem Verkauf natürlich hervorragende Argumente an die Hand, wenn die Zahlen im Auftragseingang und Umsatz nicht den Erwartungen entsprechen.

„Leider konnte ich keine neuen Anlagen oder Geräte verkaufen, weil ich zu wenig und zu schlechte Leads aus dem Marketing bekommen habe.“

Eine einfache aber, wie ich finde, viel zu kurz gedachte und natürlich auch hinsichtlich der Konsequenzen für die Geschäftsentwicklung fatale Denkweise.

Vermutlich wird mich der eine oder andere technische Verkäufer für die These, die ich gleich aufstelle, verfluchen, während mancher Verkäufer aus kleinen- oder mittelständischen Betrieben und die echten Vollblutvertriebler darin einen alten Hut sehen werden.

Ich erwarte von einem Verkäufer – auch wenn er sehr technisch orientiert ist – dass er in der Lage ist, eigene Wege für die Akquisition zu finden und auch ohne Leads aus dem Marketing oder Kampagnen potentielle Neukunden zu gewinnen bzw. die fast immer vorhandenen Potentiale für mehr Umsatz bei den Bestandskunden zu heben.

Und genau hier – im Presales bzw. der Akquise – gilt es, die Prozesse für den Vertrieb zu entwickeln und die Verkäufer zu qualifizieren.

Denn das zeigen die Erfahrungen aus der Praxis ganz deutlich.

Viele Verkäufer – und besonders die stark technisch ausgerichteten Vertriebler – tun sich schwer damit, eine zielführende Erstansprache zu entwickeln und diese am Telefon anzuwenden.

Die Möglichkeiten von XING und LinkedIn für den Vertrieb sind noch sehr wenigen Verkäufern wirklich bekannt und demzufolge werden sie natürlich auch kaum genutzt.

Und leider fehlt in vielen Vertriebsorganisationen ein klarer Prozess für die Akquise, der mittels CRM-Lösungen umgesetzt und dessen Ergebnisse entsprechend gesteuert und geführt werden.

Von der persönlichen Einstellung für die Akquisition und geeigneten Steuerungs- und Führungsinstrumenten will ich gar nicht erst reden.

Hier stecken die wahren Potentiale für die Verbesserungen im Vertrieb.

Mehr Schlagzahl durch zielgerichtete und zeitgemäße Akquise-Maßnahmen der Verkäufer.

Darum empfehle ich auf jeden Fall, Prozesse für die Akquise der Verkäufer zu entwickeln, sicherzustellen, dass die Maßnahmen kontinuierlich umgesetzt werden und die Vertriebsmitarbeiter – egal ob technisch oder eher kaufmännisch ausgebildet – entsprechend zu schulen und zu trainieren.

Denn trotz Digitalisierung im Vertrieb, gilt es, sich in Zeiten immer ähnlicherer Produkte und Leistungen durch praxistaugliche und erfolgreiche Vertriebsprozesse sowie hoch motivierten und perfekt qualifizierte Vertriebsmitarbeiter einen Wettbewerbsvorteil zu sichern.

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Holger Steitz ist Trainer, Berater, Redner und Autor für Vertrieb, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT. Die SALE DIRECT GmbH unterstützt B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen.

In dem im Haufe-Verlag erschienenen Fachbuch “Verkaufen ohne Tricks und Kniffe: Mit System zum B2B-Vertriebserfolg”, beschreibt Holger Steitz den kompletten Verkaufsprozess für Investitionsgüter und Dienstleistungen und gibt für alle Phasen Praxistipps für Einsteiger aber auch für Vertriebsverantwortliche in Unternehmen.

Im Rahmen eines Vortrags auf der Messe B2B-Nord wurde Holger Steitz von Jan Winter interviewt.

Unter der Überschrift “Unternehmenserfolg durch zeitgemäßen B2B-Vertrieb”, gab Holger Steitz praxisnahe Empfehlungen zum erfolgreichen Vertrieb von erklärungsbedürftigen Produkten und Dienstleistungen.

Weitere Infos zum Thema erhalten Sie auch in dem Beitrag in der Vertriebszeitung „Ihr wollt mehr Umsatz – dann macht Euren Job!“ oder in dem kostenlosen E-Book „Schlüsselqualifikationen erfolgreicher B2B-Verkäufer“.

Den kompletten erfolgreichen B2B-Vertriebsprozess sowie praxisbezogene Methoden und Anekdoten aus dem Vertriebsalltag lesen Sie in dem im Haufe-Verlag erschienen Fachbuch „Verkaufen ohne Tricks und Kniffe“.

Wahrscheinlich denken Sie jetzt, dass ich so langsam nicht mehr alle Latten am Zaun habe.

Verdiene mein Geld mit Training und Beratung und schreibe einen Artikel, mit diesem Titel.

Nun, Sie können sich vermutlich vorstellen, dass der reißerische Aufhänger dieses Beitrags vorwiegend provozieren und zum Nachdenken anregen soll.

Aber warum schreibe ich das? Weil ich in den letzten Monaten im Rahmen von vielen Gesprächen mit Kunden, Trainingsteilnehmern und Kollegen so viele Dinge gehört habe, die mich mal wütend und mal nachdenklich gemacht haben, bei denen ich manchmal aber auch laut aufgelacht habe. Diese Punkte möchte ich hier kurz thematisieren, um damit vielleicht mit der einen oder anderen Fehleinschätzung oder einem hartnäckigen Vorurteil aufzuräumen.

Bei unserem Vertriebsteam geht das nicht

Bei einem Akquisetelefonat konfrontierte ein Geschäftsführer eine meiner Mitarbeiterinnen mit der Aussage, dass bei ihm ein Inhouse-Seminar nicht möglich wäre, weil die Verkaufsmannschaft zu heterogen sei. Insgesamt fast zwanzig Verkäufer, die meisten alte Hasen, ein paar Neulinge von Extern und jede Menge Einsteiger im Vertrieb. „Ich habe schon mal über Training nachgedacht, aber für ein sinnvolles Konzept bräuchten wir ein Vermögen“, war die Aussage des Firmenchefs.

Sicherlich macht es Sinn, die methodischen Ansätze sowie die Themen der jeweiligen Zielgruppe anzupassen. Demzufolge muss man sich überlegen, welche Form von Weiterbildung in Frage kommt. Eine Schulung, bei der es eher um die Wissensvermittlung geht, ein Seminar, bei dem die Erweiterung des vorhandenen Wissens im Vordergrund steht oder ein Training, um bestimmte Verhaltensweisen zu verändern und zu vertiefen.

Je nach Gruppengröße, thematischen Schwerpunkten und Zielsetzungen gilt es, mit einem erfahrenen Trainer den am besten geeigneten Ansatz zu finden und diesen in ein individuelles Konzept zu fassen. Ob man die Gruppen dann mischt – wofür ich im Zweifelsfall plädiere – oder ob man getrennte Gruppen schult und trainiert, sollte man von Fall zu Fall entscheiden.

Unsere Produkte oder unsere Branche sind zu speziell

Immer wieder höre ich, dass Unternehmen, Produkte und Lösungen oder sogar ganze Branchen ganz speziell sind und daher ein Vertriebstraining nicht möglich oder Geldverschwendung wäre. Warum eigentlich?

Ich bin seit fast dreißig Jahren im Vertrieb unterwegs und davon 15 Jahre als Trainer und Berater. Natürlich hat jedes Unternehmen und jede Branche bzw. Zielgruppe ein paar Besonderheiten und einige Produkte und Lösungen sind in der Tat sehr speziell. Einen Vertriebsprozess gibt es aber überall und der unterscheidet sich meist nur in Nuancen.

Umso mehr macht es Sinn, in Workshops und Seminaren Best-Practice Ansätze aufzugreifen, um neue Impulse und Ideen einzubringen. Hier habe ich schon so manchen Aha-Effekt erlebt.

Weiterbildung, Seminare und Trainingsmaßnahmen sind in jedem Unternehmen und für jeden Vertriebsmitarbeiter sinnvoll und bringen nachhaltigen Mehrwert für alle Beteiligten.

Und übrigens. Der Trainer muss nicht zwangsläufig Branchenerfahrung haben. Auch hier bringt es einen zusätzlichen Nutzen, wenn der Trainer nicht unbedingt schon in der Branche gearbeitet hat. Erforderlich ist lediglich die Erfahrung im Business-to-Business- Vertrieb bzw. im Consumer-Sales.

Praktische Übungen im Vertriebstraining sind sinnlos

Egal, was man tut, zu jeder Weiterbildungsmaßnahme im Vertrieb gehören praktische Übungen.

Einzel- und Gruppenarbeit sind ziemlich beliebt. Rollenspiele fürchten die meisten Verkäufer aber wie der Teufel das Weihwasser. Warum eigentlich?

„Das hat mit der Praxis nicht viel zu tun“ oder „ich bin doch kein Schauspieler“, höre ich oft von Verkäufern, wenn es darum geht, im Training Rollenspiele durchzuführen.

Feuerwehrmänner, Chirurgen, Notfall-Sanitäter und Piloten proben häufig und immer wieder den Ernstfall. Und das ist mehr als gut so!

Auch diese Berufsgruppen lieben die Simulationen nicht, denn hier werden sie mit schwierigen Situationen, Problemen und außergewöhnlichen Ereignissen konfrontiert und müssen dafür Lösungen finden.

Ich bin froh, wenn der Pilot, der mich mit dem Ferienflieger in der Urlaub bringt, weiß, was er zu tun hat, wenn beim Start, in der Luft oder bei der Landung eine unvorhergesehene Situation auftritt, weil er diese schon mehrmals im Flugsimulator durchgespielt hat.

Und genauso sollten auch Verkäufer im „Verkaufssimulator“ bereits durchlebte oder zu erwartende Situationen, anhand von Fallbeispielen aus der Praxis, durchspielen und die jeweiligen Gesprächssituationen immer und immer wieder trainieren.

Im kleinen Prinzen steht der wunderbare Satz, „Um hinzukommen, musst du schon mal da gewesen sein“.

Wer in Rollenspielen das Verhalten in schwierigen Preisverhandlungen oder die Bedarfsermittlung bei einem potentiellen Neukunden trainiert hat, tut sich später in der realen Kundensituation viel leichter, weil er auf bekannte und bewährte Techniken und Methoden zurückgreifen kann.

Ein souveräner und erfahrener Trainer wird Rollenspiele aus der Praxis zielführend einsetzen und dafür sorgen, dass niemand sich blamiert oder als gefühlter Verlierer dasteht, indem er den Widerstand entsprechend dosiert und für Erfolgserlebnisse sorgt.

Vertriebs- und Verkaufstrainings sind teuer und bringen nichts

Besonders in kleinen und mittelständischen Unternehmen hat man oft das Gefühl, dass Weiterbildungsmaßnahmen nur widerwillig umgesetzt werden. Häufig kommt der Druck dann aus dem Vertriebsteam selbst oder es gibt konkrete Dinge, die offensichtlich nicht (mehr) gut funktionieren. Hier kommen meist Themen, wie die Neukundengewinnung, Preisverhandlungs- und Abschlusstechniken oder – aktuell sehr gefragt – Gesprächsführung, Bedarfsermittlung sowie Themen, die sich rund um die Einstellung zum Verkäuferberuf drehen.

„Meine Verkäufer kommen alle aus der Technik und hatten noch nie eine Verkaufsschulung“, solche und ähnliche Aussagen höre ich ebenfalls recht häufig. Hier wird dann meistens ein Rundumschlag durch den B2B-Vertriebsprozess gewünscht, um zunächst einmal gewisse Basisthemen zu vermitteln und Wege zu erlernen, wie man die für viele neuartige Hilfsmittel, XING und LinkedIn, und deren Einsatz für den Vertrieb kennenzulernen.

Je nach Budget empfehle ich in diesen Fällen ein zweitägiges Basisseminar oder zunächst einen eintägigen Kickoff-Workshop, zur Ermittlung und Priorisierung des Schulungs- und Trainingsbedarfs.

Für Schulungs- und Trainingsmaßnahmen gilt selbstverständlich das Gleiche wie für viele anderen Bereiche – einmal ist keinmal. Daher sollte es nie bei einer einmaligen Aktion bleiben, die vielleicht nur als Alibi-Veranstaltung ausgelegt ist. Wiederholung und Auffrischung der Themen, nach dem Anwendungstest in der Praxis, bringt messbare Verbesserungen der Verkaufsleistung.

Am meisten Sinn macht natürlich die Entwicklung und Umsetzung eines individuellen Trainingsprogramms, mit festen Modulen, die aufeinander aufbauen und letztendlich alle erforderlichen Kompetenzen und Methoden beinhaltet. Dies scheitert jedoch gerade bei kleineren Unternehmen oftmals an den finanziellen Mitteln.

Der Invest für drei bis fünf Seminar- und Trainingstage im Jahr wird sich auf jeden Fall relativ schnell durch höhere Umsätze und Margen rechtfertigen.

Verkaufen kann man nicht lernen

Hartnäckig hält sich die Behauptung, dass man zu einem guten Verkäufer geboren sein und über das berühmte „Verkäufer-Gen“ verfügen muss, wenn man im Vertrieb erfolgreich sein will.

Meine Gegenfrage, ob man denn auch zum Bäcker, Metzger, Arzt oder Ingenieur geboren sein muss, hat mir bisher noch niemand beantworten können.

Natürlich schadet es nicht, wenn man mit einer gewissen Extrovertiertheit gesegnet ist, ein gutes Auftreten hat und sich dank überdurchschnittlicher rhetorischer Fähigkeiten gut ausdrücken kann.

Viel wichtiger ist es aber, dass man für die einzelnen Phasen des Vertriebsprozesses entsprechendes Methoden-Knowhow und die passenden Techniken parat hat. Dies kann man lernen und durch Training kontinuierlich verbessern. Logisch!

Viele Vertriebler werden aus anderen Funktionen in den Vertrieb „hineingesteckt“. In den Vorstellungsrunden zum Beginn einer Veranstaltung höre ich immer, dass die Verkäufer vorher Service-Techniker, Entwickler oder Monteure gewesen sind.

Man impliziert, dass man mit dem nötigen Fachwissen, was man aus der vorherigen Position ja hat, und der vierwöchigen Begleitung eines „alten Hasen“ mit allem versorgt ist, was man für den Verkauf im Innen- oder Außendienst braucht. Weit gefehlt!

Verkaufen, den zielführenden Prozess, wirksame Methoden und nachhaltiges mentales Rüstzeug kann man lernen und durch zeitgemäßes und kontinuierliches Training bis zur Perfektion verfeinern.

Fordern Sie als Vertriebsmitarbeiter eine individuelle, auf die jeweilige Situation zugeschnittene Weiterbildung und machen Sie als weitsichtiger Vertriebsleiter oder Geschäftsführer Ihre Vertriebsmannschaft mit einem sinnvollen und zielführenden Seminar- und Trainingskonzept zu einer perfekten  „Umsatzmaschine“. Es lohnt sich!


Holger Steitz ist Trainer, Berater, Redner und Autor für Vertrieb, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT. Die SALE DIRECT GmbH unterstützt B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen.

Gerade erschienen ist sein neues E-Book “Die 3 1/2 Säulen der Vertriebserfolges”. Hier können Sie es kostenlos downloaden.

In dem im Haufe-Verlag erschienenen Fachbuch “Verkaufen ohne Tricks und Kniffe: Mit System zum B2B-Vertriebserfolg”, beschreibt Holger Steitz den kompletten Verkaufsprozess für Investitionsgüter und Dienstleistungen und gibt für alle Phasen Praxistipps für Einsteiger aber auch für Vertriebsverantwortliche in Unternehmen.

Die besten Impulse kommen immer aus der Praxis. Fast kein Training, kein Workshop und kein Kundengespräch vergehen, ohne dass daraus Anlässe und Ideen für neue Beiträge entstehen.

Diesen Beitrag verdanken wir einem jungen Mann, der als Vertriebsmitarbeiter bei einem IT-Dienstleistungs- und Software-Unternehmen beschäftigt ist und Teilnehmer eines Vertriebstrainings war.

Es ging um die Neukunden-Akquise und wir kamen auf das Thema „Empfehlungen“ zu sprechen.

Meine These war, dass man einen bestehenden Kunden als Empfehlungsgeber nutzen sollte und ich schlug vor, dass man jeden Kunden, bei dem man einen neuen Auftrag platziert hat, nach einer Empfehlung fragen sollte.

„Das macht man doch nicht“, platzte es aus dem jungen Mann heraus und das gesamte Trainingsteam hatte mit einem Schlag ein interessantes Thema, über das wir kontrovers diskutierten.

Die Mehrzahl der Teilnehmer vertrat die These, dass man einen zufriedenen Kunden auf jeden Fall nach einer Empfehlung fragen sollte, während der besagte junge Mann zunächst bei seiner Meinung blieb. Ich konnte mich in die Rolle des Moderators zurückziehen und verfolgte die teils hitzige Diskussion.

Nach ca. zehn Minuten hatten sich die Gemüter beruhigt und die nun einhellige Meinung war, dass man als moderner und erfolgsorientierter Verkäufer auf jeden Fall mit Empfehlungen arbeiten sollte, sodass wir uns danach endlich damit beschäftigen konnten, wie man denn tatsächlich vorgehen sollte.

Ich denke, wir sind uns darüber einig, dass die Basis für verkäuferischen Erfolg qualitativ hochwertige Produkte, Services und Leistungen darstellen. Nur wer den Kunden zufriedenstellt oder besser noch begeistert, der kann darauf hoffen, dass man weiterempfohlen wird.

Und – unter uns gesagt – ist es nicht eine der schönsten Situationen, wenn man an seinem Rechner sitzt und plötzlich eine E-Mail eingeht, in der steht, „…sie wurden uns von Frau xy aus der Firma ABC empfohlen“.

Aus meiner Sicht gibt es fast kein schöneres Kompliment, welches man von einem Kunden bekommen kann. Man hat eine gute oder vermutlich sogar sehr gute Leistung abgeliefert und der Kunde honoriert dies, indem er einen Geschäftsfreund oder vielleicht auch einen privaten Kontakt empfiehlt, mit uns zusammen zu arbeiten. Herrlich! Und das Schöne daran ist, dass die Chancen auf einen Auftrag in diesem Fall deutlich höher sind als in allen anderen Fällen der Akquise.

Man geht mit einem meist extrem hohen Vertrauensvorschuss ins Rennen, was dazu führen kann, dass man gar keinen Wettbewerb hat, weil der Kunde gar nicht weiter anfragt. Selbst, wenn der Kunde weitere Angebote einholt, hat man aufgrund der Vorschusslorbeeren auf jeden Fall einen Vorteil.

Diese Art von Empfehlung beruht auf guter Leistung, ist aber mehr oder weniger ein Zufallsprodukt. Ihr Kunde war in der Situation, dass man über das, was Sie tun, ins Gespräch gekommen ist. Dabei erwähnte ihr Kunde, dass er bereits mit Ihnen zusammengearbeitet hat und zufrieden war und schon sind Sie im Rennen. Perfekt, aber Glückssache.

Warum also nicht dem Glück ein wenig auf die Sprünge helfen?

Wenn Sie eine gute Leistung abgeliefert haben und Ihr Kunde möglicherweise sogar äußert, dass er mit dem, was Sie getan oder geliefert haben, mehr als zufrieden ist, dann nutzen Sie dies doch für Ihre weitere Kundenakquise.

Das mindeste was Sie als Verkäufer tun müssen, ist die Bitte, dass Sie Ihren Kunden in Ihre Referenzliste aufnehmen dürfen.
Referenzlisten werden von potentiellen Kunden häufig besucht, sodass man doch wirklich dumm wäre, wenn man ein namhaftes Unternehmen, mit dem man erfolgreich zusammenarbeitet, dort nicht aufführt.

Die direktere und weitaus nützlichere Art des Empfehlungsmarketings ist jedoch die direkte Bitte um Weiterempfehlung. Oft reicht schon der Satz: „Schön, dass Sie zufrieden sind. Ich freue mich, wenn Sie mich/uns weiterempfehlen.“

Aus meiner Sicht gehört dies zu den Pflichtaufgaben eines erfolgreichen Verkäufers. Und das ist auch gar nichts Unehrenhaftes oder Anrüchiges, sondern ganz normale Verkaufsarbeit.

Damit setzen Sie eine kleiner Anker im Hirn Ihres Kunden und erreichen möglicherweise, dass Ihr Kunde nun sogar aktiv für Sie zum Empfehler wird. Das Reziprozitätsprinzip – vereinfacht ausgedrückt, gibst Du mir, dann gebe ich Dir – ist uns hier sehr hilfreich.

Eine Steigerung des Empfehlungsmarketings kann zum Beispiel so aussehen: „Schön, dass Sie mit unserer Leistung zufrieden sind. Kennen Sie vielleicht jemanden, für den unsere Dienstleistung auch interessant sein könnte?“

Erwarten Sie nicht unbedingt, dass man Ihnen sofort eine Liste mit möglichen zukünftigen Kunden übergibt, aber vielleicht fällt Ihrem Kunden tatsächlich spontan ein Geschäftspartner oder privater Kontakt ein, für den Ihre Leistung interessant sein könnte.

Wenn dem so ist, dann fragen Sie nach dem Namen des Verantwortlichen und den Kontaktdaten. Wenn Sie nicht direkt die Telefonnummer oder E-Mail-Adresse bekommen, ist das kein Beinbruch. Über das Internet finden Sie schnell die Zugangsdaten.

Viel wichtiger ist es in diesem Fall aber, dass Sie von Ihrem Kunden die Freigabe erhalten, dass Sie sich auf Ihn berufen dürfen. Fragen Sie also: „Darf ich mich auf Sie beziehen?“ In den wenigsten Fällen wird man Ihnen dies verwehren.

Ich habe sogar einmal die komfortable Situation erlebt, dass mein Kunde in meinem Beisein einen Geschäftspartner angerufen hat, von meinen Heldentaten berichtete und direkt einen Telefontermin für mich vereinbart hat. Besser geht es kaum noch.

Aus meiner Sicht sollte man das Empfehlungsmarketing sogar noch weitertreiben.

Überlegen Sie sich, wie Sie das Reziprozitätsprinzip noch besser für Ihre Zwecke nutzen können.

Standardisieren Sie Ihre Prozesse und geben Sie mögliche „Tit-for-Tat-Pakete“ vor. Möglichkeiten gibt es viele und zur Anregung Ihrer eigenen Gedanken, gebe ich ein paar Beispiele:

Für eine qualifizierte Weiterempfehlung erhält Ihr Kunde…

… eine Garantiezeit-Verlängerung um drei Monate

… eine kostenlose Wartung

… ein definiertes Paket Verbrauchsmaterial

… einen geringen Nachlass oder Bonus auf die nächste Lieferung

… ein kostenloses Buch (als Autor nutze ich dies natürlich) oder ein sonstiges kleines Geschenk

Scheuen Sie sich nicht und seien Sie kreativ.

Bleibt noch die Frage, welches denn der beste Zeitpunkt oder Anlass ist, um nach Empfehlungen zu fragen.

Ich denke, dass man diese Frage nicht eindeutig beantworten kann. In manchen Fällen macht es Sinn, schon bei der Auftragsvergabe nach Empfehlungen zu fragen. Die mehrheitliche Meinung ist, dass man damit warten sollte, bis die Leistung erfolgreich erbracht wurde oder man schon einen gewissen Zeitraum geliefert hat.
Manchmal kann es auch sinnvoll sein, ganz nebenbei um die Empfehlung zu bitten.

Egal, wie und wann Sie es tun, fragen oder bitten Sie auf jeden Fall um Empfehlungen.

Das aktive Einholen von Empfehlungen ist die einfachste und wirkungsvollste Art, aus zufriedenen Kunden weitere Neukunden zu generieren und gehört daher zu den Grundaufgaben eines erfolgreichen Verkäufers.

Wer dies nicht nutzt, verschenkt wertvolles Potential für Umsatz- und Ertragswachstum.

Weitere Tipps für die Neukundenakquise erhalten Sie auch in meinem Beitrag „Kaltakquise ohne Druck – filtern statt bedrängen und in meinem E-Book „Schlüsselqualifikationen erfolgreicher B2B-Verkäufer“.

Den kompletten B2B-Vertriebsprozess sowie zeitgemäße und erfolgreiche Methoden für den Verkauf von erklärungsbedürftigen Produkten und Dienstleistungen lesen Sie in meinem aktuellen Haufe-Fachbuch „Verkaufen ohne Tricks und Kniffe“.

Wer schon die eine oder andere meiner Veröffentlichungen oder mein Buch gelesen hat, der weiß, dass ich ein großer Freund von zielführenden Vertriebsprozessen bin.

Ein Trainerkollege bezeichnete mich kürzlich als „Vertriebsfuzzie“, was durchaus positiv gemeint war und was ich auch als Kompliment auffasse.

Ich vertrete leidenschaftlich die Meinung, dass man in Unternehmen klare und möglichst einfache Prozesse implementieren muss, um nachhaltig erfolgreich zu bleiben.

In Workshops, Trainings oder auf Veranstaltungen drehen sich die Fragen und Gespräche aber auch immer wieder um ein Thema, welches bei all den nüchternen Prozessen, Strategien und Konzepten nicht außer Acht gelassen werden kann – die emotionale Ebene im Verkauf.

Trotz all der Technik, trotz Social-Media und automatisierten Vertriebsprozessen und trotz CRM, Digitalisierung und sonstigen Dingen, die sich der Homo-Öconomicus ausgedacht hat, sind und bleiben die handelnden Personen – die Menschen – doch noch die entscheidenden Faktoren im Verkauf. Und deshalb können Befürchtungen, Hoffnungen, Gefühle, Frustrationen, Motivation und Demotivation, Neid, Wut, Sorgen und Ängste und alles, was sich sonst noch auf emotionaler Ebene abspielt, nicht ignoriert werden.

Wir alle – und ich schließe mich hier ausdrücklich mit ein – kennen doch Situationen, wie die Folgenden:

  • Wir haben uns fest vorgenommen, Telefonakquise zu machen und können uns einfach nicht aufraffen, den Hörer in die Hand zu nehmen und loszulegen, weil die unweigerlich kommenden „Neins“ uns schon im Voraus frustrieren
  • Nach drei vier Telefonaten, in denen wir uns nur verbale Ohrfeigen abgeholt haben, ist unsere Motivation auf dem Nullpunkt
  • Der sicher geglaubte Auftrag geht nun doch an die Konkurrenz, was uns Schmerz, Frust und Enttäuschung bereitet
  • In der jährlichen Verhandlungsrunde mit unserem Stammkunden haben wir unsere Preisvorstellungen wieder nicht durchsetzen können
  • Obwohl wir alles bestens geplant haben und bei unserem Kunden im Wort stehen, wurde die Lieferung nun doch aufgrund von internen Problemen nicht fristgerecht ausgeliefert
  • Und, und, und…

Ich bin mir sicher, Sie alle könnten diese Liste noch unendlich erweitern.

Rückschläge, Niederlagen, Enttäuschungen, Ängste und Befürchtungen – viele negative Emotionen, die uns als Verkäufer zum Teil extrem frustrieren und die unsere Motivation zerstören. Aber was hilft das alles? Wir müssen trotzdem unseren Job machen. Dafür werden wir bezahlt und das fordert unser Chef gnadenlos und mit Recht ein.

Ich habe kürzlich ein Zitat von Christian Lindner gelesen, welches die Problematik auch im Vertrieb treffend auf den Punkt bringt.

„Die Kunst des Lebens ist es, sich nicht gefangen nehmen zu lassen von der Frustration, sondern dann aufzustehen und dennoch weiterzumachen.“

Im Verkauf braucht man besondere Qualitäten. Sylvester Stallone hat diese in seinen Rocky-Filmen, zwar extrem überzeichnet, aber doch sehr eindringlich, dargestellt. In der Boxersprache bezeichnet man diese als die berühmten Nehmerqualitäten.

Hinfallen – aufstehen – den nächsten Schlag bekommen – wieder hinfallen – und wieder aufstehen – uns so weiter und so fort…

Nicht jeder, der im Vertrieb und Verkauf tätig ist, wurde von Mutter Natur mit den erforderlichen Fähigkeiten zur Frustbewältigung und Selbstmotivation gesegnet.

Auch, wenn es martialisch klingt – Sieg und Niederlage oder auch Erfolg und Misserfolg sind reine Kopfsache. Jeder hat es selbst in der Hand, ob man eine Niederlage als Katastrophe ansieht und ins Jammertal fällt oder ob man in der Lage ist, sich mit der Kraft der eigenen Gedanken wieder positiv zu programmieren.

Ob wir im Vertrieb erfolgreich sind, hängt zu einem großen Teil davon ab, was sich zwischen unseren Ohren abspielt.

Deshalb sollte sich jeder, der vertrieblich tätig ist, Techniken, Methoden und Rituale aneignen, um die erforderliche Motivation immer und immer wieder aufzubringen.

In einem Unternehmen aus der Metall- und Elektroindustrie, welches ich über einen längeren Zeitraum begleitet habe, berichteten die Verkäufer in Workshops und Trainings immer wieder von ihren mentalen Problemen.

Es stellte sich heraus, dass fast alle aus dem circa 20-Personen starken Vertriebsteam immer wieder mit Motivationslöchern zu kämpfen hatten. Manche aufgrund von häufigen Rückschlägen oder Frustrationen, manche auch einfach nur, weil sie mal einen schlechten Tag oder eine unglückliche Phase hatten. Sogar die Topverkäufer und die emotionalen Leader gaben nach anfänglichem Zögern offen zu, dass auch sie hin und wieder mal einen kleinen Hänger hatten.

Wir installierten einen sogenannten Motivationszirkel, den ich anfangs noch moderierte, der aber relativ schnell in die eigene Verantwortung des Vertriebsteams überging.

Von vielen zunächst belächelt oder argwöhnisch beäugt, trafen wir uns im vierwöchigen Rhythmus zu einer maximal einstündigen Veranstaltung.

Dabei ging es nicht darum, sich gegenseitig über die erlittenen Niederlagen hinwegzutrösten und die vergossenen Tränen zu trocknen. Nein, ganz im Gegenteil.

Anhand von erfolgreichen Projekten, gewonnenen Rabattschlachten und auch kleineren, zum Teil persönlichen Triumphen, wurden die Erfolgsfaktoren identifiziert und darauf aufbauend Best-Practice-Ansätze entwickelt und für alle aus dem Team nutzbar gemacht.

Ohne das anfangs befürchtete „Tschakka-Tschakka“ und ohne tiefenpsychologisches Tamtam entwickelten wir Rituale, die für eine positive Grundstimmung sorgten und aus denen wirksame Motivationshilfen für alle entstanden.

So gelang es sogar, die Skeptiker und die, die üblicherweise alles schwarz malen und mit ihrer schlechten Laune gerne auch mal den Energielevel einer ganzen Gruppe in den negativen Bereich ziehen, zumindest ansatzweise positiv zu stimmen und erfolgreiche Glaubenssätze in die Köpfe zu pflanzen.

Wie mir der Vertriebsleiter kürzlich im Telefonat berichtete, war rückblickend neben der Prozessarbeit der Motivationszirkel das wirkungsvollste Instrument, dass wir während unserer Zusammenarbeit auf die Beine gestellt haben.

Aber auch, wenn man als Verkäufer nicht in einem größeren Team zusammenarbeitet oder als Freiberufler, Consultant oder Trainer sowieso auf sich alleine gestellt ist, gibt es Möglichkeiten, wie man trotz unvermeidbarer Rück- und Tiefschläge die eigene Motivation hochhalten und ein positives Mindset entwickeln kann.

Rückschläge und Niederlagen gehören zum Leben dazu. Die Frage ist aber immer, wie man damit umgehen möchte.

Jeder kann für sich Glaubenssätze und positive Gedanken entwickeln, die einem helfen, auch mit negativen Erlebnissen und Gefühlen positiv umzugehen.

Siege und Erfolge – und nicht zuletzt Verkaufserfolge – entstehen im Kopf. Wir selbst – jeder einzelne – hat die Wahl und die Möglichkeiten, dafür die Grundlagen zu legen.

Die erforderlichen Techniken zur Entwicklung eines positiven Mindset kann man erlernen. Gerne unterstütze ich Sie dabei.

Holger Steitz ist Trainer, Berater, Redner und Autor für Vertrieb, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT. Die SALE DIRECT GmbH unterstützt B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen.

In dem im Haufe-Verlag erschienenen Fachbuch “Verkaufen ohne Tricks und Kniffe: Mit System zum B2B-Vertriebserfolg”, beschreibt Holger Steitz den kompletten Verkaufsprozess für Investitionsgüter und Dienstleistungen und gibt für alle Phasen Praxistipps für Einsteiger aber auch für Vertriebsverantwortliche in Unternehmen.

Meistens beschäftige ich mich in meinen Beiträgen ja mit Themen, bei denen es im weitesten Sinne um die Neukundengewinnung geht.

Erstansprache, Kundenqualifizierung, Akquiseprozesse, XING und LinkedIn im Vertrieb, Angebotsmanagement, Preisverhandlungstechniken, den Vertragsabschluss sowie die Effektivität und Effizienz in der Vertriebsarbeit.

Mit diesem Beitrag möchte ich mich mit dem Thema Bestandskundenmanagement befassen und hier besonders die Möglichkeiten zum Ausschöpfen der vorhandenen Potentiale bei den Bestandskunden beleuchten.

Ich erinnere mich noch sehr gut an eine Situation, die schon viele Jahre zurückliegt. Als Vertriebsleiter eines Unternehmens aus der Elektrotechnik-Branche war ich mit einem unserer Außendienstmitarbeiter bei einem Kunden. Unser Gebietsvertreter – ein erfahrener Handelsvertreter – führte mich zu einem unserer langjährigen guten Kunden aus dem Bereich der Energieversorgung.

Wir saßen bei dem technischen Leiter, tranken Kaffee, knabberten Kekse, und betrieben fleißig Smalltalk. Nachdem uns allmählich der Redestoff ausging, versuchte ich das Thema in Richtung des Geschäfts zu lenken.

Wir lieferten seit vielen Jahren Kabelverteilerschränke in unterschiedlichen Größen, die wir anschlußfertig nach den technischen Vorgaben des Kunden komplettierten und auf Abruf direkt in die verschiedenen Außenläger zustellten.

Pflichtbewusst fragte ich nach, ob man denn mit der Qualität unserer Produkte, unserem Lieferservice und der Betreuung durch den Verkäufer zufrieden sei.

Der Betriebsleiter bekundete, dass wir zu den zuverlässigsten Lieferanten gehörten, mit einem ausgezeichneten Service und einer vorbildlichen Betreuung durch unseren Außendienst. Man erwarte für das kommende Jahr in etwa gleichbleibende Mengen und, sofern von Seiten des Einkaufs dem nichts entgegen spreche, sollten wir davon ausgehen, dass wir auch im folgenden Jahr den größten Teil des Bedarfs an Kabelverteilerschränken liefern dürften.

Hoch erfreut bedankte ich mich brav und begann, das Cross- und Up-Selling-Potentail des Kunden zu ergründen, was damals allerdings noch nicht so bezeichnet wurde. ;-)

Ich erwähnte, dass wir bisher ja nur einen Teil unseres Produktprogramms an den Kunden liefern, und fragte nach, ob man denn keine Hausanschluss-Säulen, Niederspannungsverteilungen oder Zählerschränke benötige.

Im Augenwinkel beobachtete ich, dass unsere Handelsvertreter nervös und umständlich versuchte, unseren Produktkatalog aus seinem Aktenkoffer zu fingern und irgendwie eine unnatürliche Gesichtsfarbe angenommen hatte.

Der Betriebsleiter unseres Kunden war Profi genug, um den Außendienstler nicht allzu schlecht aussehen zu lassen. Nach einer umständlich langen Vorrede beteuerte er, dass er sehr wohl wisse, was wir noch alles anbieten könnten, dass es bisher aber „nicht gepasst“ habe.

Ich beließ es zunächst dabei. Unser Außendienst-Kollege führte dann anhand unseres Produktkatalogs unsere komplette Lieferpalette vor und stellte sich dabei so ungelenk an, dass es nicht zu übersehen war, dass er sich selbst schon länger nicht mehr damit auseinander gesetzt hatte.

Später, im Auto sitzend, versicherte der Handelsvertreter, dass er sowohl dem Technischen Leiter als auch dem Einkauf mehrmals unser gesamtes Programm vorgestellt habe, es aber, aus für ihn nicht nachzuvollziehenden Gründen, noch nicht zum Auftrag gekommen sei.

Mir war klar, dass hier in den letzten Jahren einiges nicht wirklich gut gemacht wurde. Unser Außendienst war aber ansonsten fleißig und engagiert und auch menschlich gut zu ertragen, sodass ich es bei einer augenzwinkernden, formalen Aufforderung beließ, es zukünftig besser zu machen.

Nun, warum erzähle ich Ihnen dieses schon lange zurück liegende Erlebnis so ausführlich?

Weil es eine Situation und das damit verbundene Phänomen beschreibt, welches ich erstaunlicherweise über die vielen Jahre als Trainer und Berater immer noch und immer wieder erlebe.

Man macht gute und solide Umsätze mit einem Kunden, alle Beteiligten sind weitgehend zufrieden und bescheinigen sich gegenseitig, einen guten Job zu machen, aber die tatsächlich vorhandenen Potentiale werden nicht ausgeschöpft.

Häufig ist es dann der Zufall, der dem Kunden einen Hinweis auf weitere interessante Produkte des Lieferanten gibt, und dann hört man den Ausspruch, „Ach, das machen Sie auch?“

Warum ist das so?

Aus den gemachten Erfahrungen kann ich sagen, dass es nicht den einen, alles erklärenden Grund gibt. Viele Faktoren spielen dabei offensichtlich eine Rolle.

  • Bequemlichkeit und fehlende Erfahrung
  • Unkenntnis über die Leistungen und Prozesse bei dem Kunden
  • Unklare Entscheidungsstrukturen bei den Kunden
  • Regionale und räumliche Trennung von Verantwortlichkeiten auf Seiten des Kunden und des Lieferanten
  • Unzureichende Produktkenntnis des Verkäufers
  • Fehlende oder falsche Anreizsysteme im Vertrieb
  • Etc.

Die Liste ließe sich noch beliebig erweitern, da es sicherlich noch viele individuelle Gründe für das nicht ausschöpfen der vorhandene Potentiale bei den Bestandskunden gibt.

Glücklicherweise erlebe ich aber immer wieder auch Vertriebler und Unternehmen, die gerade im Bereich Cross- und Up-Selling vorbildlich agieren. In deren Vertriebsprozess einfache, aber klare Maßnahmen integriert wurden, mit denen gezielt nach möglichen Chancen für Zusatzgeschäfte, Verbrauchs- und Ersatzteilaufträge sowie Service- und Dienstleistungen gesucht werden.

Im Prinzip gilt es auch hier wieder – wie fast immer im Vertriebsprozess – zur richtigen Zeit die richtigen Fragen zu stellen und beharrlich die erforderlichen Wege zu gehen.

Überall in der Vertriebsliteratur wird darauf verwiesen, dass die Kosten für die Gewinnung eines Neukunden um ein Vielfaches höher sind als die systematische Ausschöpfung der Potentiale bei den Bestandskunden. Zumal man bereits über Ansprechpartner, Erfahrungen in der Zusammenarbeit und oft jahrelang erfolgreich durchgeführte Projekte verweisen kann.

Damit will ich nicht sagen, dass Sie ab sofort auf die Neukundenakquise verzichten sollen. Natürlich nicht!

Die systematische Nutzung von Cross- und Up-Selling-Chancen bei den zufriedenen Kunden bieten aber auf jeden Fall ein großes Potential für Umsatzwachstum, von dem schließlich sowohl das Unternehmen, der Verkäufer und idealerweise auch der Kunde profitiert.

Also, ran an den Speck!

Holger Steitz ist Trainer, Berater, Redner und Autor für Vertrieb, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT. Die SALE DIRECT GmbH unterstützt B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen.

In dem im Haufe-Verlag erschienenen Fachbuch “Verkaufen ohne Tricks und Kniffe: Mit System zum B2B-Vertriebserfolg”, beschreibt Holger Steitz den kompletten Verkaufsprozess für Investitionsgüter und Dienstleistungen und gibt für alle Phasen Praxistipps für Einsteiger aber auch für Vertriebsverantwortliche in Unternehmen.

Wieder so ein reißerischer Titel, wird sich jetzt der eine oder andere von Ihnen vielleicht denken. Als ich aber über das Thema dieses Beitrags nachdachte, war aber genau dies der erste Gedanke, der sich in meinem Denkorgan einfand.

„Friss oder stirb“

Das scheint für manche Verkäufer das Motto zu sein, wenn es um die Nachverfolgung von Angeboten geht.

Ich bin immer wieder regelrecht erschüttert, wenn ich sehe, wie manche Verkäufer, Kalkulatoren, Vertriebs-Ingenieure und alle anderen, die Angebote kalkulieren und erstellen, mit den mühsam verfassten Angeboten umgehen.

Tage und Wochen werden für die Erstellung des Angebots verwendet. Teilweise vorab Begehungen und stundenlange Besprechungen bei Kunden durchgeführt, Aufmaße genommen, mehrere Angebote bei möglichen Vorlieferanten eingeholt, Muster bestellt und weitergeleitet, Prototypen gebaut, Präsentationen erstellt und durchgeführt, aufwändige Lösungen entwickelt und verschiedene Szenarien durchgerechnet.

Schließlich unter Abwägung aller Eventualitäten kalkuliert, Zuschlagssätze ermittelt, mehrmals verändert und doch noch weggelassen, Margen groß- und wieder klein gerechnet, Angstzuschläge in die Berechnung mit eingefügt, die man später wieder nachlassen kann, den Endpreis in großer Runde mit der Geschäftsleitung diskutiert und schließlich, unter Berücksichtigung aller bekannten und unbekannten Risiken, ein nach bestem Wissen und Gewissen ausgearbeitetes Angebot erstellt und an den Kunden gesendet.

Und dann?

Dann passiert, für mich immer wieder völlig unverständlich, häufig genau – NICHTS.

Ob man denn keine Angebotsnachverfolgung mache, fragte ich einen Verkäufer bei einem meiner letzten Inhouse-Trainings und bekam die Antwort, die ich leider schon sehr oft gehört habe.
„Der wird sich schon melden, wenn er Fragen hat.“

Je nach Tagesform macht mich diese Antwort immer wieder wütend, betroffen oder einfach nur fassungslos. Denn hier passiert wieder das, was ich leider in vielen Unternehmen mit erklärungsbedürftigen Produkten und Dienstleistungen in fast allen Phasen des Vertriebsprozesses erlebe.

Der Vertrieb beziehungsweise die Vertriebsmitarbeiter verharren in einer passiven Rolle und warten, was der Kunde tut. Man ist reaktiv und hofft, dass schon alles gut gehen wird.

Nach meiner Überzeugung ist Vertrieb aber genau das Gegenteil davon. Vertrieb bedeutet aktiv sein, am Ball bleiben und die Entscheidung zu meinen eigenen Gunsten zu beeinflussen, soweit dies möglich ist.

Das hat nichts mit Manipulation zu tun.

Ich gehe davon aus, dass ein Verkäufer – besonders im B2B-Umfeld – immer die Produkte und Leistungen anbietet, die für den Kunden die optimale Lösung darstellen.

Kunden kaufen nicht nur beim Billigsten. Kunden kaufen auch nicht nur bei dem, der am schnellsten das Angebot zusendet. Kunden kaufen auch nicht nur bei dem, der die scheinbar beste Qualität anbietet. Und Kunden kaufen auch nicht immer bei dem mit dem mutmaßlich besten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Kunden kaufen bei dem, der es schafft, am ehesten zu vermitteln, dass er daran interessiert ist, die bestmögliche Leistung oder das bestmögliche Produkt anzubieten für die Lösung des gerade vorliegenden Kundenproblems.

Und genau deshalb ist es zwingend erforderlich, eine gut durchdachte und zielführende Angebotsverfolgung durchzuführen.

Man muss dem Kunden vermitteln, dass man den Auftrag haben will! Und zwar, weil man davon felsenfest überzeugt ist, dass das eigene Angebot für den Kunden die beste Lösung darstellt.

Es gilt, dem Kunden dabei zu helfen, die für ihn beste Entscheidung zu treffen. Und das geht nur, indem man die Angebote, die man zeitintensiv und nach besten Kräften erstellt hat, nachverfolgt.

Damit will ich nicht sagen, dass man jedem Angebot – also auch dem mit einem Wert von 25,39 € – bis zum Sanktnimmerleinstag hinterher telefonieren soll. Natürlich nicht.

Wenn man feststellt, dass man keine Chance hat, dass der Kunde sich schon anderweitig entschieden hat oder man nur das berühmte dritte Angebot abgegeben hat, dann höre ich selbstverständlich auf mit der Nachverfolgung. Der Fehler ist dann schon viel früher passiert und deshalb investiere ich nicht noch mehr Zeit damit, ein totes Pferd zu reiten, sondern steige ab.

Wenn man aber als professioneller Verkäufer, auf Basis eines Angebotsvorgesprächs und einer betriebswirtschaftlich beziehungsweise technisch-fachlich perfekten Kalkulation, ein Angebot abgegeben hat, dann muss man dem Kunden dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.
Und dafür braucht man ein durchdachtes Angebotsmanagement und eine professionelle Angebotsverfolgung.

Gerne unterstütze ich Sie bei der Entwicklung des Konzepts, beim Training und bei der erfolgreichen Umsetzung.

Holger Steitz ist Trainer, Berater, Redner und Autor für Vertrieb, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT. Die SALE DIRECT GmbH unterstützt B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen.

In dem im Haufe-Verlag erschienenen Fachbuch “Verkaufen ohne Tricks und Kniffe: Mit System zum B2B-Vertriebserfolg”, beschreibt Holger Steitz den kompletten Verkaufsprozess für Investitionsgüter und Dienstleistungen und gibt für alle Phasen Praxistipps für Einsteiger aber auch für Vertriebsverantwortliche in Unternehmen.

Zum Jahresbeginn ist es wieder soweit. Überall finden sich jetzt wieder die Führungszirkel der Unternehmen zusammen und planen das nächste Jahr. Auch viele Klein- und Kleinstunternehmer, Selbstständige und Freiberufler nehmen sich jetzt die Zeit, um in einer ruhigen Stunde zu überlegen, was man im kommenden Jahr denn so alles erreichen möchte.

Bei einem Unternehmen aus Thüringen, aus der Werbe- und PR-Branche, war ich eingeladen, um den Planungsprozess zu moderieren und speziell die damit verbundenen Maßnahmen im Vertrieb zu planen, einzuleiten und die konkreten Steuerungs-und Führungsinstrumente zu implementieren.

In einem Hotel am Rande des Thüringer-Waldes traf sich die Führungsriege, bestehend aus den beiden Gesellschafter-Geschäftsführern sowie insgesamt sechs Führungskräften beziehungsweise Schlüssel-Mitarbeitern aus den Funktionsbereichen, um das nächste Jahr zu planen.

Im Vorgespräch erklärten die beiden Geschäftsführer, dass nach ihrer Einschätzung der Markt sowie die Ressourcen und Möglichkeiten des Unternehmens durchaus ein deutlich höheres Wachstum zuließen, als die durchschnittlich drei bis vier Prozent der letzten fünf Jahre. Demzufolge bestand meine Aufgabe darin, den Teufelskreis zu durchbrechen und die möglichen Potentiale in die Köpfe der Führungskräfte sowie in die Planung und Umsetzung zu bringen.

Die Zahlen der letzten und des laufenden Jahres lagen vor, Informationen über die Marktentwicklung, Prognosen und zu erwartenden Projekte aus der Stammkundschaft sowie sich abzeichnende Chancen bei Neukunden wurden kontrovers diskutiert.

Nach langem Hin und Her entwickelte sich schließlich eine, von manchen aus der Gruppe als konservativ, aber realistisch und von anderen als ambitioniert, aber erreichbar eingeschätzte Umsatzplanung, die in einer Steigerung von etwas über drei Prozent im Vergleich zum laufenden Jahr mündete. Also alles wie gehabt.

Entsprechend meiner Aufgabenstellung begann ich unangenehme Fragen zu stellen. Zunächst erntete ich nur abschätzige Blicke, mitleidiges, süffisantes Lächeln und Kommentare, die mein offensichtlich nicht vorhandenes Insider-Branchenwissen aufdecken sollten. Meine Fragen bezogen sich darauf, ob es denn nicht möglich sei, aus den nun vorliegenden gut drei Prozent auf 10 oder gar 20 Prozent Steigerung zu kommen.

Wie erwartet, schmetterten mir die Werbe- und PR-Fachleute gefühlte tausend Argumente entgegen, die meinen Vorschlag als absurd und völlig unmöglich darstellen sollten. Fehlendes Knowhow in bestimmten Bereichen, unzulängliche IT-Ausstattung, fehlende fachliche Eignung mancher Mitarbeiter, unzureichende Marktkenntnis, nicht vorhandener Zugang in bestimmte Märkte und natürlich auch die fehlende Vertriebspower wurden als nicht wegzudiskutierende Hindernisse aufgezählt, die ein deutlicheres Wachstum absolut unmöglich machten. Punkt!

Ich ließ nicht locker und erzählte schließlich die Geschichte von Sir Roger Bannister.

Roger Bannister war ein britischer Mittelstreckenläufer aus den 1940er- und 50er-Jahre, der vorwiegend auf der Meilenstrecke unterwegs war.

Jahrzehntelang galt es als absolut unmöglich, die Meile unter vier Minuten zu laufen. Über viele Jahre hatten sich unzählige der besten Läufer vergeblich bemüht, diese magische Grenze zu durchbrechen. Trainer, Mediziner und Wissenschaftler der damaligen Zeit gingen davon aus, dass der menschliche Organismus, das Herz und die Lunge sowie der Knochen- und Muskelapparat nicht in der Lage seien, den Belastungen standzuhalten, die eine derartige Leistung erforderte.

Roger Bannister hatte sich zum Ziel gesetzt, den Rekord zu knacken und nach vielen vergeblichen Versuchen gelang es ihm schließlich am 6. Mai 1954, auf dem Gelände der Oxford University, mit einer Zeit von 3 Minuten 59,4 Sekunden die magische Grenze zu durchbrechen.

Das, was aber schließlich als „Bannister-Effekt“ in die Geschichte einging, war aber etwas ganz anderes.

Nachdem nämlich Roger Bannister am 6. Mai 1954 diese scheinbar unüberwindbare Grenze überschritten hatte, schafften noch im gleichen Jahr weitere 37 Athleten ebenfalls die Meile unter vier Minuten zu laufen.

Roger Bannister hatte keine neue Technik entwickelt und es wurden auch keinerlei unerlaubten Substanzen eingesetzt. Das einzige was sich geändert hatte, waren der Glaube und die Überzeugungen dieser Läufer.

Was vorher als unmöglich galt, war nun als machbar bewiesen. Mit seinem Rekordlauf hat Roger Bannister nicht nur die magische Marke von vier Minuten eingerissen, sondern auch die Denkblockade, dass dies nicht möglich sei. Alle Welt wusste nun, dass es möglich war und jeder Athlet konnte daran glauben, dass es zu schaffen ist und deshalb gelang es ihnen ebenfalls.

Nach meiner kurzen Geschichte war es ganz still im Raum. Niemand sagte etwas, bis schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit eine der teilnehmenden Damen leise und ruhig zu sich selbst sagte: „Grenzen existieren nur im Kopf“.

Ich merkte, wie meine Geschichte und dieser Satz in den Köpfen der Teilnehmer arbeitete und brach das erneute Schweigen, in dem ich die Frage, die ich eingangs gestellt hatte, umformulierte.

„Was müsste denn passieren, getan und verändert werden, um im nächsten Jahr ein Umsatzwachstum von 10 bis 20 Prozent zu erzielen?“

Nach einer erneuten kurzen Pause, in der man eine Stecknadel hätte fallen hören können, sagte schließlich einer der Abteilungsleiter, „Dazu müssten wir zum Beispiel die Pharma-Branche angehen“. „Dann müssen wir unser Packaging-Knowhow erweiterten“, warf eine Kollegin ein und der Vertriebsmann bemerkte, dass man dazu auch die Vertriebsressourcen ausbauen müsste.

Jetzt waren wir auf dem richtigen Weg und nach einer Kaffeepause sammelten wir gezielt die notwendigen Maßnahmen und Aktivitäten, die für die Zielerreichung – Umsatzsteigerung um 20% – tatsächlich angegangen und vor allem auch umgesetzt werden müssen.

Es entstand eine To-Do-Liste mit mehr als 60 Punkten, in der natürlich auch Investitionen und Personalmaßnahmen enthalten waren.

Die jeweiligen Punkte ordneten wir thematisch, bildeten Projekte und Aufgabenpakete und fügten schließlich noch Verantwortliche und Termine hinzu.

Am Ende des Tages hatten wir eine umfangreiche und nahezu vollständige Planung für das kommende Jahr, mit konkreten Projekten, Aufgaben und Terminen für das gesamte Unternehmen, die alle auf das große Ziel – Umsatzwachstum von 20% für das Jahr 2018 – ausgerichtet waren.

Das Feedback der Inhaber und deren Mitarbeiter war erwartungsgemäß sehr gut. Besonders gefreut hat mich aber, dass fast alle Teilnehmer hervorhoben, dass sie jetzt deutlich motovierter und mit mehr Elan in das kommende Jahr gehen würden und man vielen diese neue Begeisterung auch anmerken konnte.

Ich darf das Unternehmen auch im kommenden Jahr als Berater und Coach begleiten und halte sie gerne über den Verlauf und die Ergebnisse durch Blogbeiträge und Posts auf dem Laufenden. Seien Sie gespannt…

Holger Steitz ist Trainer, Berater, Redner und Autor für Vertrieb, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT. Die SALE DIRECT GmbH unterstützt B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen.

In dem im Haufe-Verlag erschienenen Fachbuch “Verkaufen ohne Tricks und Kniffe: Mit System zum B2B-Vertriebserfolg”, beschreibt Holger Steitz den kompletten Verkaufsprozess für Investitionsgüter und Dienstleistungen und gibt für alle Phasen Praxistipps für Einsteiger aber auch für Vertriebsverantwortliche in Unternehmen.

Ich war richtig erschrocken.
Mir war schon aufgefallen, dass er in den letzten Minuten immer unruhiger wurde, seine Halsschlagadern immer mehr anschwollen und dass sich die Gesichtsfarbe immer mehr in Richtung tiefrot veränderte.

Der Inhaber des achtzig-Mann-Unternehmens aus dem Siegerland, der den Metallbearbeitungs-Betrieb vor 25 Jahren von seinem Vater übernommen und zu stattlicher Größe weiterentwickelt hatte, hatte die Contenance verloren.

Er hatte an dem Inhouse-Vertriebstraining teilgenommen welches ich seit gestern durchführte, um seinen Mitarbeitern zu signalisieren, welchen Stellenwert dieses Training für ihn und das Unternehmen hat. Bisher hatte er sich weitgehend im Hintergrund gehalten und nur gelegentlich meine Ausführungen durch eigene Erlebnisse und konkrete Fälle aus der Praxis bekräftigt.

Gedanklich war er voll dabei und beobachtete sehr gut, wie seine Vertriebsmitarbeiter – insgesamt neun Außen- und Innendienst-Vertriebler, mit stark technischer Ausrichtung – bei den einzelnen Themenblöcken und den praktischen Übungen agierten.

Das Unternehmen liefert zum großen Teil vorkonfektionierte Stahl- und Edelstahlbleche sowie individuelle Metallbauteile für die Industrie, und die Aufträge, bei den meist großen Kunden, liegen in der Regel im hohen fünf- bis sechsstelligen Bereich.

Am Nachmittag des zweiten Trainingstages ging es um das Thema Preisverhandlungen. Ich hatte den 10-stufigen Preisverhandlungsprozess vorgestellt und wir waren gerade dabei, die konkreten Verhandlungsschritte durchzugehen.

Zwei der Teilnehmer nahmen das Thema offensichtlich nicht besonders ernst und meinten, dass man auf seine Intuition vertrauen sollte. „Ich weiß, wann ich den Sack zu machen muss“, brüstete sich einer der Außendienstverkäufer. Er sagte, dass er sich auf diesen „Verhandlungszirkus“ nicht einlassen und lieber auf zwei, drei Prozentpunkte verzichten würde, bevor er den Auftrag verliert. Ein etwas älterer Innendienst-Vertriebler unterstützte ihn in seiner Argumentation.

Ich argumentierte, dass jeder zu früh und vielleicht sogar unnötigerweise gewährte Nachlass sich extrem negativ auf den Unternehmenserfolg auswirkt und rechnete anhand von ein paar einfachen Beispielen vor, welche Auswirkungen zu hohe Nachlässe auf den Deckungsbeitrag haben können.

Die beiden Herren beharrten auf ihrem Standpunkt und ich hatte ihnen bereits angekündigt, dass ich sie für die anstehenden Fallbeispiele in der Rolle des Verkäufers sehen möchte.

Vermutlich war es nicht zuletzt die arrogante Art und die Uneinsichtigkeit der beiden Herren, die dazu führte, dass dem Geschäftsführer und Inhaber nun der Kragen platzte.

„Verdammt – Ihr verschenkt mein Geld“, platzte es aus ihm heraus und die übrigen Teilnehmer waren mindestens genauso überrascht wie ich.

Ich wollte zuerst einschreiten, um die Sache nicht weiter eskalieren zu lassen, hielt mich dann aber zurück und ließ den erfahrenen Unternehmer, der sich wieder gefangen hatte, weiter ausführen.

„Wir verschenken bei mindestens jedem zweiten Auftrag Geld, weil wir nicht in der Lage sind, die zum Teil viel zu hohen Nachlassforderungen der Einkäufer herunter zu handeln. Für das Unternehmensergebnis macht es einen riesengroßen Unterschied, ob wir einen Nachlass von 3% oder von 1,5% gewähren. Jeder verschenkte Prozentpunkt verhindert die Einstellung von dringend benötigten neuen Mitarbeitern oder Investitionen in Maschinen und Anlagen, für das weitere Wachstum des Unternehmens. Es lohnt sich, um jeden Euro Marge zu kämpfen, um den eigenen Arbeitsplatz und die Existenz des Unternehmens langfristig abzusichern.“

Diese und ähnliche Argumente hatte ich zwar auch schon ins Feld geführt, aber aus dem Mund des Chefs und mit den entsprechenden Emotionen erzielten diese nun schließlich die erhoffte und offensichtlich nachhaltige Wirkung.

Bei den folgenden Fallbeispielen erwiesen sich die beiden Querulanten als besonders gelehrige Trainingsteilnehmer und verhandelten, was das Zeug hielt. Keine Stufe des Preisverhandlungsprozesses wurde ausgelassen, teilweise gar keine Nachlässe gewährt, sondern Gegenleistungen ausgehandelt und mit jedem Rollenspiel wurde den Teilnehmern klarer, worauf es bei der Verhandlung ankommt.

  1. Erst verhandeln, wenn klar ist, dass nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden
  2. Niemals zuerst einen möglichen Nachlasswert nennen
  3. Klare Grenzen aufzeigen und notfalls Verhandlungen vertagen
  4. Keine Leistung ohne Gegenleistung

Einkäufer pokern meist recht gut und beherrschen Verhandlungstechniken, weil sie diese in Schulungen gelernt und in praktischen Übungen verfeinert haben. Dem gilt es als Verkäufer etwas entgegenzusetzen, wenn man nicht jedes Mal als gefühlter Verlierer aus der Preisverhandlung herausgehen will.

Wer gut vorbereitet und mit einer klaren Strategie in Preisverhandlungen und Rabattrunden geht, ist in der Lage, die Nachlassforderung der Kunden zum Teil deutlich zu reduzieren.

Jeder nicht nachgelassene Euro sichert die Existenz des Unternehmens und nicht zuletzt des eigenen Arbeitsplatzes, sodass es mehr als sinnvoll ist, über entsprechendes Knowhow in Sachen Preisverhandlung und Abschlusstechniken zu verfügen.

Holger Steitz ist Trainer, Berater, Redner und Autor für Vertrieb, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT. Die SALE DIRECT GmbH unterstützt B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen.

In dem im Haufe-Verlag erschienenen Fachbuch “Verkaufen ohne Tricks und Kniffe: Mit System zum B2B-Vertriebserfolg”, beschreibt Holger Steitz den kompletten Verkaufsprozess für Investitionsgüter und Dienstleistungen und gibt für alle Phasen Praxistipps für Einsteiger aber auch für Vertriebsverantwortliche in Unternehmen.

Ich liebe Dr. House. Der schrullige aber geniale Diagnostiker aus der amerikanischen Arztserie, der durch seine gewagten Thesen immer wieder neue, ungeahnte Krankheiten aufspürt und damit die scheinbar Unheilbaren doch noch vor dem sichergeglaubten Tod zu retten.

Aufgrund seiner oft unter die Gürtellinie gehenden Sprüche wird er von vielen gehasst, und auch mich nervt die natürlich stark überzeichnete Figur mit seinem ständigen Sarkasmus manchmal so, dass ich schnell weiter zappe.

Einer seiner Sprüche, der immer wieder in unterschiedlichem Zusammenhang fällt, gefällt mir aber sehr gut und bildet daher den Titel zu diesem Beitrag. „Work smart – not hard“.

In Beratungsprojekten treffe ich immer wieder auf Menschen – nicht nur Vertriebler – die tatsächlich jeden Tag ihr Bestes geben und im wahrsten Sinne des Wortes hart arbeiten.

Harte Arbeit und Disziplin sind in der Tat die Basis für verkäuferischen Erfolg.

Der besonders erfolgreiche Vertriebler unterscheidet sich nach meiner Erfahrung aber vor allem durch eine Eigenschaft von dem durchschnittlichen Verkäufer.

Er ist in der Lage, die erfolgskritischen Tätigkeiten zu identifizieren und diese, trotz Termindruck, unvorhergesehenen Projekte und dem täglichen Wahnsinn, regelmäßig und kontinuierlich zu erledigen.

Und hier passt der Spruch von Dr. House so gut, dass ich ihn häufig verwende, um die Problematik zu verdeutlichen.

Zuerst die großen Steine

Gerade in der heutigen Zeit, in der es immer schwieriger wird, qualifizierte Mitarbeiter für immer anspruchsvollere Aufgaben zu finden, gilt es, die Produktivität der Mitarbeiter zu erhöhen. Im Vertrieb bedeutet das, die qualifizierte Vertriebsarbeit deutlich zu erhöhen und die für den Vertrieb unproduktive Zeit zu reduzieren.

Viele von Ihnen kennen die Metapher, bei der es gilt, drei große Steine, einen Beutel mit Kieselsteinen, einen Beutel mit feinem Sand und eine Kanne Wasser in eine scheinbar viel zu kleine Glaskaraffe zu füllen.

Und uns allen ist sehr schnell klar, dass es auf die Reihenfolge ankommt. Das es nur möglich ist, indem man zuerst die großen Steine vorsichtig hineinlegt, danach den Kiesel hineinfüllt und erst dann den feinen Sand in die Zwischenräume laufen lässt. Und zum Schluss kann man dann sogar noch mit dem Wasser auffüllen.

Was wir aber in unserm Leben und besonders im Berufsleben tun, ist das genaue Gegenteil.

Wir lassen uns vom Tagesgeschäft treiben.

Wir lassen zu, dass unsere Glaskaraffe, die bei uns Tag heißt, dominiert wird von Dingen, die scheinbar alle wichtig und dringend sind. Wir lassen uns vom täglichen Wahnsinn dominieren.

Wir lassen zu, dass der Sand – die vielen Tagesroutinen, die vielen kleinen Zeitdiebe – einen großen Platz in unserer Glaskaraffe einnehmen.

Wir haben uns damit abgefunden, dass sich der Kies – der die vielen To-Do’s repräsentiert – unaufhaltsam Minute für Minute nimmt und nehmen leider immer häufiger resignierend zur Kenntnis, dass am Ende des Tages kein Platz mehr in unserer Tageskaraffe bleibt, um die großen Steine hineinzupacken.

Hören Sie auf damit!

Fokussierung bringt nachhaltigen Erfolg

Identifizieren Sie, was Ihre drei großen Steine sind.

Was sind Ihre maximal drei Aufgaben und Projekte, die für Sie persönlich in Ihrem jeweiligen Kontext erfolgskritisch sind.

Fragen Sie sich immer – und zwar immer wieder neu – welche drei Tätigkeiten sind für den Erfolg meines Tuns, meiner Aufgabe, meines Unternehmens, aktuell verantwortlich?

Mit welchem Fokus erreiche ich den höchsten Wirkungsgrat?

Und dann sorgen Sie dafür, dass diese Aufgaben mit höchster Priorität getan werden.

Planen Sie diese Tätigkeiten fest in ihren Tagesablauf ein und bringen Sie die notwendige Disziplin auf, um diese Dinge dann auch tatsächlich umzusetzen.

Bloggen Sie Zeiten in Ihrem Kalender – immer maximal nur eine Stunde – in der Sie sich ganz ihren erfolgskritischen Tätigkeiten widmen.

Ohne Störung.

Ich behaupte, jeder – absolut jeder – ist in der Lage, zwei Stunden am Tag – eine vormittags, eine nachmittags – zu bloggen und sich in dieser Zeit nur mit den großen Steinen zu beschäftigen.

Jeder kann für eine Stunde sein Telefon auf die Zentrale oder einen Kollegen umleiten.

Jeder kann dafür sorgen, dass in dieser Stunde keine E-Mails aufpoppen.

Und jeder ist in der Lage, ein Schild an seine Bürotür zu hängen oder an seinen Schreibtisch zu stellen auf dem steht „bitte nicht stören“.

Eine Stunde – 60 Minuten – in denen die Welt nicht  untergeht, wenn Sie nicht telefonisch erreichbar sind, in denen eine E-Mail nicht sofort beantwortet wird und in der man nicht für jeden unmittelbar ansprechbar ist.

Und in dieser Stunde arbeiten Sie konzentriert an ihren erfolgskritischen Aufgaben – und an nichts anderem.

Danach rufen Sie die Menschen zurück, die versucht haben Sie telefonisch zu erreichen. Danach beantworten Sie die E-Mails, die in der Zwischenzeit eingegangen sind und danach stehen Sie auch ihren Mitarbeitern wieder für ihre Fragen zur Verfügung.

Stellen Sie immer wieder die Frage:

Bin ich gerade produktiv oder bin ich nur aktiv?

Wahrscheinlich denkt der eine oder andere von Ihnen gerade, „der Steitz hat ja überhaupt keine Ahnung! Was der da schreibt funktioniert bei uns nicht.“

Ich bin kein Fantast und weiß auch, dass es Phasen gibt, in denen es chaotisch zugeht. Messevorbereitung, Projektabnahmen, längere Geschäftsreisen und so weiter.

Und ich weiß auch, dass das, was ich Ihnen gerade empfohlen habe, in diesen Phasen gar nicht möglich ist.

Aber umso wichtiger ist es, dass man sich nach diesen chaotischen Phasen wieder hinsetzt, seine Krone richtet und wieder neu überlegt, was sind meine erfolgskritischen Tätigkeiten und wie muss ich in der nächsten Zeit meine Arbeit organisieren, um meine Potentiale am effizientesten zu nutzen.

So werden Sie maximal wirksam und erreichen schnellere und bessere Ergebnisse bei den Themen, die für Sie und Ihr Unternehmen erfolgskritisch sind. Probieren Sie es aus…

Die SALE DIRECT GmbH unterstützt B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen. Holger Steitz ist Trainer, Berater, Redner und Autor für Vertrieb, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT.

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