In meiner Beratungspraxis erlebe ich immer wieder ein interessantes Phänomen.
Man kommt an einem Punkt, an dem es gilt, bestimmte Dinge umzusetzen und plötzlich fangen Verantwortliche an nervös zu werden.
Obwohl alle Beteiligten in den bisherigen Prozess involviert waren, gelangt man an eine unsichtbare Klippe, vor der gerade altgediente Führungskräfte scheuen, wie das Pferd vor dem zu hohen Hindernis.

Im Vorfeld werden Workshops durchgeführt, die klar und deutlich aufgezeigt haben, welche Dinge im Argen liegen. Man hat in Arbeitsgruppen herausgearbeitet, dass bestimmte Prozesse nicht rund laufen oder einfach von der Zeit überholt wurden. Es hat sich herausgestellt, dass der Markt neue Maßnahmen fordert, neue Technologien drängen nach vorne oder vielleicht ist man auch zu der Erkenntnis gekommen, dass personelle Veränderungen erforderlich sind.

Und trotzdem erlebe ich – und das geht anderen Beratern und Coaches sicher ähnlich – dass verantwortliche Führungskräfte sich extrem schwer damit tun, die nun als notwendig erachteten Dinge wirklich auch konsequent umzusetzen.

Die gebräuchlichste Methode ist das Spiel auf Zeit. Dann werden Vorwände gesucht und meist auch gefunden, die erst noch abgewartet oder erledigt werden müssen. Vielleicht kommt ja doch noch der Großauftrag, der schon verloren gegangen schien. Möglicherweise muss die Messe abgewartet werden, weil es dort ja noch neue Erkenntnisse geben könnte oder man schiebt auch einfach die Urlaubszeit vor, in der man ja offensichtlich nichts entscheiden und schon gar nicht umsetzen kann.

Dahinter steckt tatsächlich die leise Hoffnung, dass noch etwas Unvorhergesehenes geschieht, was die notwendigen Veränderungen nun doch überflüssig werden lässt. Menschlich vielleicht sogar verständlich, aber professionelles Handeln sieht definitiv anders aus.

Ebenfalls gerne genommen wird der Vorwand, dass man sich noch nicht darüber im Klaren ist, wie man die Veränderungen kommunizieren soll.
Wenn dies der Fall ist, ist auf dem Weg schon einiges gewaltig schief gelaufen. Wenn man Prozesse optimieren möchte, neue Methoden und Strategien einführen will, dann gilt es, die beteiligten Führungskräfte und Mitarbeiter von Anfang an mitzunehmen – auch oder besonders im Mittelstand.
Bei meinen Projekten bestehe ich darauf, dass die Schlüsselpersonen und gegebenenfalls auch die unmittelbar von möglichen Optimierungsmaßnahmen betroffenen Mitarbeiter von Beginn an mit im Boot sind. Sowohl in der Analyse- als auch in der Entwicklungsphase.

Zum einen wäre es ja sträflich, das Knowhow und die Erfahrung der Menschen nicht zu nutzen und zum anderen erleichtert das Einbinden der Mitarbeiter natürlich auch die spätere Umsetzung und erspart langwierige und schwierige Gespräche.

Das eigentliche Motiv hinter der Verzögerungs- und Vermeidungstaktik der Führungskräfte ist aber etwas ganz anderes.

Gerade in der aktuellen Phase, in der die deutsche Wirtschaft nur so brummt und die Unternehmen vor Kraft kaum laufen können, fürchtet man, dass man mit Veränderungen – und seien sie noch so richtig, wichtig und zukunftsorientiert – die gut laufenden Maschine aus dem Rhythmus bringen könnte. „Never change a running system“, ist der gern zitierte Satz.

Nun gut, ich habe gerade auch wieder mit Unternehmen zu tun, die tatsächlich auf bis zu 130 Prozent Auslastung fahren und die nach dem Prinzip „Augen zu und durch“ versuchen, die eingehenden Aufträge so gut wie möglich abzuarbeiten.
Ich kann gut verstehen, dass man in dieser Phase versucht, alle Störungen und größere Veränderungen zu vermeiden. Es hilft aber nichts. Als Führungskraft und im Management gehört es zu den Aufgaben, das Unternehmen zukunftsfähig zu machen und eines ist so sicher wie das berühmte Amen in der Kirche.
Es werden auch wieder Krisen oder zumindest Zeiten kommen, in denen die eine oder andere Branche um jeden einzelnen Auftrag kämpfen muss, auch wenn es derzeit nicht danach aussieht.

Die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens hängt ganz entscheidend davon ab, ob die verantwortlichen Manager in der Lage sind, in die Zukunft zu schauen und vorausschauend zu handeln. Demzufolge macht es keinen Sinn, die als notwendig und zukunftsweisend identifizierten Veränderungen nur deshalb nicht umzusetzen, weil man gerade eine gute Auftragslage hat. Ganz im Gegenteil.

Schnelles und proaktives Handeln ist gefragt, sodass man nach der gründlichen Analyse und der sauber ausgearbeiteten Strategieentwicklung möglichst zeitnah mit der Umsetzung der Maßnahmen und der Implementierung der Prozesse und Methoden beginnen sollte.

Gerade im Vertrieb können Tage oder Wochen darüber entscheiden, ob man dem Wettbewerb in Zukunft einen kleinen, aber entscheidenden Schritt voraus ist oder ob man in der nächsten Flaute zu den Verlierern gehört. Deshalb ran ans Werk und mutig an die Umsetzung…

Die SALE DIRECT GmbH unterstützt B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen. Holger Steitz ist Berater, Trainer, Redner und Autor für Vertrieb, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT.

Mehr B2B-Vertriebs-Knowhow und Ideen für die Neukundengewinnung erhalten Sie in meinem kostenlosen E-Book “Schlüsselqualifikationen erfolgreicher B2B-Verkäufer”. Hier geht’s zum gratis Download.

Wer meine Veröffentlichungen verfolgt, der weiß, dass ich ein exzessiver Nutzer von XING bin. XING ist für meine eigene Akquise inzwischen das bedeutendste Instrument geworden und ich bringe die von mir umgesetzte Systematik in jedem Unternehmen ein, welches ich berate.

Und selbstverständlich ist der zielführende Umgang mit XING auch ein wesentlicher Bestandteil meiner Vertriebstrainings und Seminare.

Vor kurzem habe ich die Grenze von 12.000 direkten XING-Kontakten geknackt und möchte dies zum Anlass nehmen, zumindest grob darzustellen, wie ich XING für den Vertrieb nutze.

Kürzlich sagte ein Geschäftsführer in einem Workshop: „Was soll das denn mit dem XING? Ich will wissen, wie wir verkaufen sollen.“ Ich glaube es ist mir im weiteren Verlauf des Workshops gelungen, dem Firmenchef klar zu machen, dass XING ein wichtiger Teil des B2B-Verkaufsprozesses darstellt und maßgeblich zum Erfolg der Vertriebsmaßnahmen beitragen wird.

Häufig höre ich auch, „ich hab mich zwar mal angemeldet, aber gebracht hat das bisher noch nichts“. Logisch, kann ich dazu nur erwidern. Wer glaubt, mit der bloßen Erstellung eines mehr oder weniger aussagefähigen Profils wäre es getan, der irrt natürlich ganz gewaltig. Man muss schon aktiv damit arbeiten.

Inzwischen gibt es unzählige XING-Seminare von Trainern und Coaches, in denen man lernen kann, wie man XING professionell für seine beruflichen Zwecke nutzt und auch auf dem Buchmarkt findet man unter dem Stichwort „XING“ jede Menge nützliche, aber leider auch weniger nützliche Literatur.

Ich nutze XING seit mehr als 10 Jahren sehr intensiv und zielorientiert für die Vertriebsarbeit. Sicherlich sind manche Dinge, die ich dort tue, etwas unorthodox und gelegentlich habe ich auch die eine oder andere Funktion etwas zweckentfremdet, aber mir geht es einzig und alleine darum, mit interessanten Menschen innerhalb von XING in Kontakt zu treten.

Für den von mir empfohlenen Umgang mit XING gehe ich davon aus, dass Sie eine Premium-Mitgliedschaft abgeschlossen haben, welche aktuell für circa 60 Euro pro Jahr zu haben ist.

Das eigene Profil als Basis

Zunächst einmal halte ich es für unerlässlich, dass man sein eigenes Profil auf XING so gestaltet, dass man selbst für seine Zielgruppe als interessanter Kontakt wahrgenommen wird. Dazu gehören neben einem professionellen und seriösen Bild – private Urlaubsschnappschüsse, Aufnahmen im Faschingskostüm oder Bilder mit aufgemalter Deutschlandflagge auf der Wange haben hier nichts zu suchen – auf jeden Fall die vollständigen Kontaktdaten, der berufliche Werdegang und die aktuelle Position mit Angabe des Verantwortungsbereichs.

Wenn man XING für vertriebliche Zwecke nutzen möchte, sollten die Eintragungen unter „Ich suche“ und „Ich biete“ so gestaltet sein, dass ein Interessent dort leicht überblicken kann, was man von Ihnen kaufen kann oder was Sie kaufen möchten. Viele Mitglieder haben dort Formulierungen stehen, die darauf hinweisen, dass man XING als Karriereplattform nutzen möchte. Das ist natürlich in Ordnung und wenn der Schwerpunkt eben in diese Richtung geht, ist daran auch gar nichts auszusetzen.

Also, wie nutze ich XING?

Zunächst einmal ist XING eine riesengroße Datenbank zum Finden von Firmen und Entscheidern. Wer gerade beginnt, sich mit XING als Vertriebstool auseinanderzusetzen, sollte einfach einen Test machen.

Direkt im oberen Bereich befindet sich ein Suchfenster und daneben ein Pull-down-Button für die erweiterte Suche. Öffnet man das Menü kann man zwischen verschiedenen Suchparametern wählen. Klickt man auf „Mitglieder“, öffnet sich ein Fenster, in dem man in verschiedenen Feldern Begriffe eingeben kann.

Probieren Sie einfach mal einige Varianten durch und mit ein wenig Übung finden Sie schon bald genau die Ansprechpartner, die Sie suchen und können diese direkt ansprechen.

Wenn ich diesen Menschen anspreche, dann tue ich das in diesem Fall meistens wie folgt: Ich sende ihm oder ihr eine persönliche Nachricht. Darin beziehe ich mich meistens auf ein passendes Stichwort, welches der Kontakt bei „Ich suche“ eingetragen hat, fasse kurz zusammen, was ich zu bieten habe und schließe mit dem Angebot ab, dass man mich bei Bedarf ansprechen darf.

Diejenigen, die sich melden, rufe ich an und wenn alles klappt, wird daraus ein zufriedener Kunde.

Systematische Kontaktgenerierung durch Direktansprache

Neben der gezielten Ansprache von passenden XING-Kontakten, aufgrund eines konkreten Aufhängers, kann ich einen interessanten Kontakt auch einfach in mein Netzwerk einladen. Dies tue ich ebenfalls wieder relativ systematisch und strukturiert, indem ich gezielt suche oder beim Stöbern Mitglieder entdecke, die aufgrund ihrer Position oder ihres Werdegangs interessant erscheinen. Diesen sende ich eine Kontaktanfrage – mal mit und mal ohne Nachricht – und ca. 50% all derer, die ich kontaktiere bestätigen meine Anfrage.

Ich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, die Kontaktanfrage relativ kurz zu halten und wenig oder gar nichts über das eigene Tätigkeitsfeld zu schreiben. Kurz und knackig, gerne mit einer humorvollen Note, das bringt eine höhere Bestätigungsquote als langwierige Erklärungen des eigenen Geschäfts.

Manchem mag diese Vorgehensweise zu platt oder vielleicht auch zu aggressiv erscheinen. Hier und da kommt auch mal eine Rückmeldung mit dem Tenor: „Ich vernetze mich grundsätzlich nur mit Menschen, die ich schon persönlich kenne und zu denen ich bereits eine geschäftliche oder private Verbindung habe.“ Das ist zum Glück sehr selten aber kommt vor. Also, „so what!“

Der unschätzbare Vorteil von XING für den Vertrieb ist, dass ein Kontakt, mit dem Sie persönlich vernetzt sind, Ihnen in der Regel seine kompletten Kontaktdaten freigibt. Nicht alle, aber geschätzte 90 % aller XING-Kontakte geben Ihnen mit der Bestätigung Ihrer Kontaktanfrage den Zugriff auf ihre geschäftliche Telefonnummer, teilweise mit direkter Durchwahl, meistens auf die Mobiltelefonnummer und oft auch auf die E-Mail-Adresse. Viele unterscheiden inzwischen zwischen privaten und geschäftlichen Daten, geben in der Regel aber auch beides uneingeschränkt frei.

Aus meiner Sicht ist dies einer der größten Vorteile, die XING für die Vertriebsarbeit bietet. Wer viel Telefonakquise macht und häufig in Großbetrieben und Konzernen unterwegs ist, der weiß, wie wertvoll es ist, wenn man die direkte Durchwahlnummer kennt. Auch die E-Mail-Adresse eines Entscheiders ist ein wertvolles Gut, mit dem man sehr sorgfältig umgehen sollte. Deshalb warne ich auch davor, diese Adressen ungefragt in einen Newsletter-Verteiler zu übernehmen, obwohl es viele Berater und Trainer – aber nicht nur die – ungeniert tun.

Ich sende neuen Kontakten eine E-Mail, in denen ich sie in meinem Netzwerk willkommen heiße und biete ihnen an, über einen Link ein kostenloses E-Book herunterzuladen. Dazu muss sich der Interessent natürlich auf einer Landing-Page mit seiner E-Mail-Adresse registrieren und gelangt auf diesem Weg in meinen Newsletter-Verteiler. Der übliche Weg, den man im Rahmen des Content-Marketing geht.

Veröffentlichungen in XING-Gruppen – der „Bekanntheitsturbo“

Für meine Tätigkeit ist die Mitgliedschaft in verschiedenen XING-Gruppen sehr wertvoll. Schauen Sie doch mal, welche Gruppen für Sie thematisch oder auch regional interessant sein könnten und werden Sie dort Mitglied. Damit erhalten Sie selbst viele interessante Informationen, können an Gruppentreffen teilnehmen und natürlich auch selbst Informationen verteilen.

Durch die Veröffentlichung von Fachbeiträgen in XING-Gruppen schafft man es, die eigene Bekanntheit zu steigern und zu zeigen wofür man steht. Das hilft bei der eigenen Positionierung und der Festigung des Expertenstatus.

Sie sehen, im Prinzip nutze ich XING so, wie ich auch auf einem realen Netzwerktreffen agiere. Interessante Menschen spreche ich an und schaue, inwiefern es Ansätze für eine Zusammenarbeit gibt. Wenn dem so ist, „Bingo“ und wenn (noch) nicht, dann ist das auch nicht tragisch.

Richtig wertvoll wird XING aber erst dadurch, dass man die interessanten Menschen, mit denen man dort in Kontakt tritt auch über andere Kanäle – sprich das Telefon – anspricht.

Ich rufe nahezu täglich Kontakte aus XING an. Entweder, weil diese neue Kontakte sind und interessante Punkte bei „ich suche“ eingetragen haben, weil sie auf einen Gruppen- oder Blogbeitrag reagieren oder einfach nur, weil ich ihre Tätigkeit, das Profil oder deren Werdegang interessant finde.

Selbstverständlich erzähle ich diesem Kontakten dann auch, was ich tue und kläre, inwiefern es Möglichkeiten der Zusammenarbeit gibt.

Damit erreiche ich die sinnvolle und logische Verbindung der Online- und Offline-Welt und ziehe daraus regelmäßig neue Kunden und langfristige enge Beziehungen.

XING eröffnet mit seinen mehr als 14 Millionen Mitgliedern riesige Potentiale, um mit potentiellen Kunden in Kontakt zu treten und die eigene Bekanntheit zu fördern. Nutzen Sie die Möglichkeiten und profitieren Sie von dem Wissen derer, die das notwendige Knowhow bereits haben.

Die SALE DIRECT GmbH unterstützt B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen. Holger Steitz ist Berater, Trainer, Redner und Autor für Vertrieb, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT.

Mehr B2B-Vertriebs-Knowhow und Ideen für die Neukundengewinnung erhalten Sie in meinem kostenlosen E-Book “Schlüsselqualifikationen erfolgreicher B2B-Verkäufer”. Hier geht’s zum gratis Download.

Im Unternehmensalltag erleben wir immer wieder Situationen, in denen es gilt, die eigenen Interessen zu vertreten und notfalls auch dafür zu kämpfen.

Verhandlung nennt man diese Form der Kommunikation im Allgemeinen und so manchem scheinbar coolen Verhandler mit aufgesetztem Pokerface fällt es schwer, die feuchten Hände unterm Tisch zu verbergen.

Egal, ob es darum geht, intern mit Vorgesetzten oder Kollegen zu verhandeln oder ob man mit Kunden und Lieferanten im Sinne des Unternehmens zu tun hat: Wer gut vorbereitet ist und mit einer schlüssigen Strategie in die Verhandlungen geht, hat klare Vorteile.

Für die Vorbereitung einer jeden Verhandlung ist es zunächst erforderlich, soviel Informationen zu dem jeweiligen Thema zusammen zu tragen, wie nur irgend möglich.

Für eine Preisverhandlung mit Lieferanten oder Kunden sind beispielsweise die Umsatzentwicklungen der letzten Monate, die Planzahlen für die Zukunft oder aufgetretene Probleme im Lieferservice wichtig. Auch Auffälligkeiten hinsichtlich der Qualität oder der Liquidität sowie selbstverständlich harte Fakten zu den zu erwartenden Preisveränderungen bei den Rohstoffen, bei den Energiekosten oder den sich abzeichnenden Lohnentwicklungen sind Gold wert.

Neben Informationen ist es wichtig, mit klaren und eindeutigen Zielen in die Verhandlung zu gehen. Bevor ich also in eine Preisverhandlung mit einem Kunden gehe, sollte ganz klar sein, was ich als Ergebnis mindestens und bestenfalls erzielen möchte.

So könnte man zum Beispiel in die Verhandlung mit einem Großhändler, der als A-Kunde einen großen Teil unseres Umsatzes bringt, mit der Zielsetzung hineingehen, mindestens eine Preiserhöhung von 2 Prozent umzusetzen, das Skonto von 3 % auf 2 % zu reduzieren oder die Bonusregelung in unserem Sinne zu verändern.

An den zu erreichenden Zielen orientiert sich schließlich die Strategie, mit der ich in die Verhandlung gehe.

Was sind die am stärksten wirkenden Leistungsvorteile, die Sie in die Waagschale werfen können? Ist es die zuverlässige Lieferung, die hohe Verfügbarkeit der Teile, die gleichbleibend gute Qualität oder die unkomplizierte Zusammenarbeit mit 24/7 Erreichbarkeit? Vielleicht auch die Kombination oder ganz andere Punkte, die für den Kunden den größten Nutzen der Zusammenarbeit ausmachen. Legen Sie sich die Argumente zurecht und bringen Sie diese als Begründung und Verstärkung ihrer Zielsetzung.

Die Argumentationen, mit denen man die eigenen Ziele erreichen möchte, sollte man dann so detailliert und umfangreich wie möglich zusammentragen und priorisieren. Je genauer ich darlegen kann, welche Punkte für mein Anliegen sprechen, desto besser sind meine Karten.

So sollte man beispielsweise konkret vorrechnen, dass die Erhöhung des Rohstoffes A, der einen Anteil am Produkt von 35 % hat, aufgrund künstlicher Verknappung in den letzten sechs Monaten um 30 % teurer geworden ist, nur deshalb nicht komplett durchgereicht werden muss, weil man bereits durch interne Automatisierungsmaßnahmen noch eine Reduzierung der Lohnstückkosten um 3 % erreichen konnte.

Da man jedoch nicht davon ausgehen sollte, dass die eigenen Argumente unkommentiert und kritiklos akzeptiert werden, macht es Sinn, sich in die Köpfe des Gegenübers zu versetzen. „Im Gehirn des Gegenübers spazieren gehen“, wie man so schön sagt.

Überlegen Sie sich, welche Gegenargumente und möglicherweise auch nicht ganz fairen Tricks ihr Verhandlungspartner aus dem Köcher zaubern könnte.

Eventuell erzählt der Einkäufer, dass er für das kommende Jahr mit höheren Umsätzen aufgrund zu erwartenden höheren Stückzahlen rechnet, um Sie zu ködern. Erwidern Sie nüchtern und sachlich, dass dies an der Ausgangslage nichts ändert, dass Sie trotzdem auf einer Preiserhöhung bestehen müssen und verweisen Sie auf die sachlichen Argumente.

Gerne werden auch Standardfloskeln bemüht, wie beispielsweise „es wird doch alles gerade billiger.“ Dem kann man durch gezieltes Nachfragen, was denn genau billiger wird oder mit dem Zurückholen auf die Sachebene entgegenwirken. Auf jeden Fall sollte man auf die meist gezielte Provokation nicht eingehen, da man sich mit emotionalen Äußerungen in eine ungünstige Position bringen kann.

Dies gilt übrigens in jeder Phase des Verhandlungsprozesses. Bleiben Sie gelassen und entspannt. Überhören Sie Provokationen und leichte persönliche Angriffe und setzen Sie ihr Pokerface auf. Echte und ins persönliche gehende Beleidigungen müssen Sie sich natürlich nicht gefallen lassen. In diesem Falle darf man ein Gespräch auch gerne freundlich, aber bestimmt beenden und einen neuen Termin in anderer Umgebung und gegebenenfalls im Beisein der Vorgesetzten vorschlagen.

Generell sollten gute Verhandler auch gute Zuhören sein und sich emphatisch in den Gegenüber hineinversetzen können. Was ist mein Gegenüberüber für ein Mensch? Welche Motive hat er? Steht er unter Druck oder ist er in der Lage Druck für mich aufzubauen? Empathie und Einfühlungsvermögen sind hier gefragt und es gilt, alle Antennen auf Empfang zu schalten.

Meist laufen Verhandlungen absolut professionell ab und so gilt es dann, neben den harten Fakten und den psychologischen Aspekten, noch die Kunst des Verhandelns an sich zu beherrschen.

Sie nennen natürlich nicht Ihr gewünschtes Verhandlungsergebnis, sondern planen „Verhandlungsmasse“ ein. Sie halten sich ein bis zwei „Goddies“ in der Hinterhand, mit denen Sie Ihr Entgegenkommen demonstrieren, wenn es hart auf hart kommt. Und natürlich verweisen Sie auf Ihre eingeschränkte Verhandlungskompetenz, wenn das Ziel noch zu weit entfernt und momentan scheinbar nicht erreichbar ist. Damit bauen Sie Druck auf und können beim nächsten Termin doch noch den einen oder anderen Punkt in Ihrem Sinne verbessern.

Verhandlungen gehören zum Berufsleben und nicht nur im Vertrieb gilt es, die notwendigen Techniken zu beherrschen, wenn man nachhaltig erfolgreich sein oder bleiben will. Und wie fast überall gilt auch hier, Übung macht den Meister.

Die SALE DIRECT GmbH unterstützt B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen. Holger Steitz ist Berater, Trainer, Redner und Autor für Vertrieb, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT.

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Diese Frage, meist beiläufig gestellt, manchmal aber auch ganz provokativ in den Raum geworfen, habe ich schon mehrfach gehört. In der Regel geht man über eine derartige Aussage ja einfach hinweg und eine ehrliche Antwort erwartet offenbar auch niemand.

Ich habe mir  einmal ganz bewusst Gedanken dazu gemacht, was einen echten Vertriebsprofi aus meiner Sicht ausmacht und möchte diese Vorstellungen in diesem Beitrag thematisieren.

Als Vertriebsprofi sollte man auf jeden Fall entsprechendes Knowhow über die gängigen Prozesse und Methoden für die unterschiedlichsten Vertriebsphasen mitbringen.

Für mich ist ein Profi jemand, der in einem bestimmten Metier über sehr viel und tiefes Wissen verfügt und der eine langjährige praktische Erfahrung – natürlich mit entsprechenden Erfolgen bestückt – vorweisen kann.

Schauen wir zunächst noch einmal, was das allwissende Wikipedia dazu ausführt: „Ein Profi, Kurzwort von veraltet Professionist, ist jemand, der im Gegensatz zum Amateur oder Dilettanten eine Tätigkeit beruflich oder zum Erwerb des eigenen Lebensunterhalts als Erwerbstätigkeit ausübt.“

Damit kann ich grundsätzlich mitgehen, will aber versuchen, dies noch explizit auf den Vertrieb zu übertragen. Auf welche Fragen, zu unterschiedlichen Vertriebsphasen, sollte ein Vertriebsprofi Antworten geben können?

In der Presales-Phase:

  • Wie fülle ich den Vertriebstrichter mit neuen Anfragen?
  • Wie spreche ich neue Kunden an?
  • Welche Medien und Werkzeuge nutze ich?
  • Wie bekomme ich Zugang / Termine bei den Entscheidern?
  • Wie verhalte ich mich im persönlichen Kundenkontakt?
  • Wie ermittle ich den tatsächlichen Bedarf des Kunden?

In der Angebotsphase:

  • Wie gehe ich mit Angeboten um, damit meine Chancen auf den Auftrag größer werden?
  • Wie gestalte ich das Angebot?
  • Wann und wie fasse ich nach?
  • Welche Möglichkeiten habe ich, um das Pendel in meine Richtung zu bewegen?

In der Verhandlungsphase:

  • Wie erkenne ich, dass der Kunde abschließen wird?
  • Wie verhandele ich die Preise so, dass ich möglichst wenig Preisnachlass geben muss?
  • Wie kann ich einen drohenden Auftragsverlust doch noch zu meinen Gunsten drehen?
  • Wie kann ich den Abschluss herbeiführen?

In der Bestandskundenpflege:

  • Wie gehe ich mit Reklamationen um?
  • Wie betreue ich meine Kunden so, dass sie nicht bei der ersten Kleinigkeit sofort abspringen?
  • Wie schöpfe ich die Potentiale der Bestandskunden optimal aus?
  • Wie kann ich aus B-Kunden begeisterte A-Kunden machen?

Das ist nur die Basis und das Handwerkszeug, das jeder Vertriebsprofi beherrschen sollte. Für einen echten Profi sind aber sicherlich noch andere Dinge wichtig.

Nehmen wir eine Anleihe beim omnipräsenten Fußball und schauen nach, was man über den gerade in eine Steueraffäre verwickelte Christiano Ronaldo so alles spricht und schreibt.

Auf den ersten Blick erkennt selbst der Laie, dass Ronaldo überdurchschnittlich talentiert ist. Was man aber aufgrund seines manchmal recht divenhaften Auftretens nicht glauben mag, was aber seine Mitspieler stets betonen, ist, dass Ronaldo trainiert, wie ein Besessener.

Wenn andere schon längst in der Dusche stehen, übt CR7 noch Freistöße oder macht individuelles Athletiktraining.

Nur so – und das bestätigt Ronaldo auch immer wieder – kann er immer besser werden beziehungsweise das extrem hohe Niveau halten.

Übertragen auf den Vertriebsprofi gilt das uneingeschränkt. Wer glaubt, sich auf seinen Lorbeeren ausruhen zu können, der irrt ganz gewaltig.

Um als Verkäufer nachhaltig erfolgreich zu sein und sich im harten Kampf mit dem internen und externen Wettbewerb behaupten zu können, ist ständiges Training unerlässlich. Nicht nur, um das, was man bereits beherrscht, weiter zu verbessern, sondern auch um sich den rasanten Veränderungen anzupassen. Wer im B2B-Vertrieb heute beispielsweise noch nicht die nahezu unerschöpflichen Möglichkeiten von XING und LinkedIn nutzt, der verschenkt enormes Potential und der könnte möglicherweise nach der bevorstehenden nächsten Stufe der Digitalisierung im Vertrieb zu den „Abgehängten“ gehören.

Als Vertriebsprofi gilt es, sich durch regelmäßiges Training fit und up-to-date zu halten und dazu sind zwei ganz wichtige Eigenschaften erforderlich: Fleiß und Disziplin.

Wer meint, mit Talent und der Beherrschung von ein paar Strategien und Methoden auf Dauer erfolgreich zu sein, der ist auf dem Holzweg.

Der Weg zum Erfolg ist gerade im Vertrieb von viel Schweiß und Entbehrungen gepflastert und wer beides nicht in ausreichendem Maße mitbringt, wird niemals zu den wirklichen Top-Verkäufern gehören – siehe Christiano Ronaldo.

Ebenfalls wichtig für echte Profis ist die Beherrschung von Praktiken, mit denen man sich selbst und seine Arbeit so organisiert, sodass man zum einen den teilweise enormen Arbeitsaufwand überhaupt bewältigen und zum anderen nicht den Überblick darüber verliert, was wichtig und weniger wichtig ist.

Und schließlich sind für mich noch die sogenannten mentalen Faktoren etwas, bei denen sich der Profi von dem durchschnittlichen oder unterdurchschnittlichen Vertriebler abhebt.

Im Sport, genauso wie in anderen Bereichen und besonders im Vertrieb, braucht man neben der Fähigkeit zur Selbstmotivation und einer extrem hohen Frusttolleranz auf jeden Fall noch eine gehörige Portion Selbstvertrauen. Darüber hinaus sollte man über eine gesunde, positive Grundeinstellung beziehungsweise Technik verfügen, die es einem ermöglichen, auch nach Niederlagen wieder aufzustehen und weiter zu machen.

Es hilft nichts. Man kann nicht immer nur gewinnen und wer nach jeder Niederlage in ein tiefes Loch fällt und nicht wieder herauskommt, der wird im Vertrieb vermutlich scheitern.

Niederlagen sind nicht das Gegenteil von Erfolg sondern ein Teil davon.

Profis verfügen über die mentalen Fähigkeiten, sich selbst wieder aufzurichten, gelassen zu bleiben und an Ihren Erfolg zu glauben.

Ich habe schon viele wirklich talentierte Verkäufer kennen gelernt, die ihr Potenzial nicht ausgenutzt haben, weil sie sich auf ihren Fähigkeiten ausgeruht haben. Regelmäßiges Training, systematische Weiterbildung und der Wille, seine Stärken zu erhalten und an den Schwächen zu arbeiten, bringen nachhaltigen Erfolg und machen den Unterschied aus zwischen Amateur und Profi.

Die SALE DIRECT GmbH unterstützt B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen. Holger Steitz ist Berater, Trainer, Redner und Autor für Vertrieb, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT.

In dem im Haufe-Verlag erschienenen Fachbuch “Verkaufen ohne Tricks und Kniffe: Mit System zum B2B-Vertriebserfolg”, beschreibt Holger Steitz den kompletten Verkaufsprozess für Investitionsgüter und Dienstleistungen und gibt für alle Phasen Praxistipps für Einsteiger aber auch für Vertriebsverantwortliche in Unternehmen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Wilfried Fritz Pareto, der später zu Vilfredo Frederico Pareto wurde, geahnt hat, dass sein Name in Verbindung mit dem Pareto-Prinzip einmal so lange nachwirken würde.

Vermutlich war dem 1848 in Paris geborenen Sohn des aus einer Genueser Kaufmannsfamilie stammenden Marquis Raffaele Pareto nicht bewusst, wofür seine „Entdeckung“ einmal alles herhalten muss.

Ursprünglich hatte Pareto – der aufgrund seiner Nähe zu Mussolini nicht gänzlich unumstritten war – die Verteilung des Bodenbesitzes in Italien untersucht und dabei herausgefunden, dass ca. 20 % der Bevölkerung ca. 80 % des Bodens besitzen. In späteren Untersuchungen zeigte sich, dass dieses Prinzip auf viele Bereiche anzuwenden ist und die wohl bekannteste Anwendung der 80-zu-20-Regel besagt, dass 80 % der Ergebnisse mit 20 % des Gesamtaufwandes erreicht werden.

Meine Erfahrungen der letzten mehr als zwanzig Jahre Arbeit mit, in und für mittelständische Unternehmen bestätigt das weitgehend und ich weise gerne und häufig darauf hin, gerade, wenn es um zielführende Vertriebsarbeit geht. Hier widmen sich die handelnden Akteure gerne und manchmal viel zu ausgiebig den 80 % Tätigkeiten, die kaum oder gar keine Auswirkung auf die zu erreichenden Vertriebsergebnisse haben, während die 20 % der Tätigkeiten, die für 80 % der Ergebnisse verantwortlich sind, gerne vernachlässigt werden.

In diesem Beitrag geht es mir aber ausnahmsweise einmal nicht um die gerade beschriebene Problematik, sondern um ein ganz anderes Thema im Vertrieb, bei dem die 80-zu-20-Regel in anderer Form Beachtung finden sollte.

Im persönlichen Termin beim Kunden meinen nach wie vor viele Verkäufer und Führungskräfte, dass sie durch möglichst viel Reden ihre persönliche Kompetenz beweisen müssten.

Dazu bedient man sich dann meist auch noch einer Vielzahl von Fachbegriffen und Abkürzungen, was ebenfalls Ausdruck großer Sach- und Fachkenntnis sein soll. Man spricht die „interne Sprache“ und glaubt, damit Eindruck zu hinterlassen.

Im IT-Umfeld, der Werbe- und PR-Branche sowie bei Beratern ist darüber hinaus noch die Verwendung von englischen Begriffen geradezu ein Muss, um als kompetenter Ansprechpartner überhaupt wahrgenommen zu werden. „Denglisch“ ist hier die Sprache, ohne die es scheinbar nicht geht. Natürlich verwende auch in Anglizismen, versuche dies aber auf das absolut notwendige Maß zu reduzieren. Ich kann dazu nur sagen: „This makes me Fox Devils wild…“

Wer im B2B-Vertrieb tätig ist und heute noch glaubt, einen potentiellen Kunden damit beeindrucken zu können, indem er mit möglichst hoch gestochener Sprache erzählt, wie toll, schön und klasse man ist, der sollte sich überlegen, ob er nicht doch noch eine andere berufliche Laufbahn einschlägt.

Und hier kommt nun wieder Pareto ins Spiel, wenn auch ganz anders als im ursprünglichen Sinne.

Ein guter und erfolgreicher B2B-Verkäufer sollte in der Lage sein, einen persönlichen Termin bei und mit dem Entscheider eines Kunden oder eines Interessenten so zu gestalten, dass der Redeanteil des Kunden bei 80 % und demzufolge der eigene Redeanteil bei maximal 20 % liegt.

Fragen führen zum Bedarf

Und wie erreicht man das?
Natürlich, indem man möglichst viele Fragen stellt, auf die der Entscheider die passenden Antworten geben muss.

Selbstverständlich geht es dabei nicht um irgendwelche x-beliebigen Fragen, sondern um einen zielführenden Fragenzyklus, an dessen Ende eines ganz klar sein muss.

Welchen Bedarf hat der Kunde aktuell, beziehungsweise welche Bedarfe sind in naher Zukunft zu erwarten.

Als B2B-Verkäufer sollte man einen Fragenzyklus beherrschen, der mit Orientierungsfragen die Basis legt, über Problemfragen den möglichen „Kittelbrennfaktor“ ausfindig macht, durch Auswirkungsfragen die eigentlichen negativen Folgen der Probleme verdeutlicht und dann mit Lösungsfragen die strahlende Zukunft darstellt, die der Verkäufer mit seinen Produkten und Lösungen zu bieten in der Lage ist.

Damit steht der Kunde mit seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt und er verkauft sich die Lösung quasi selbst… Was kann besser sein für einen Verkäufer und den Vertriebsprozess?

Kompetenz zeigt nicht der, der viel redet, sondern der, der die richtigen Fragen stellen kann!

Das sollte jedem, der im Vertrieb tätig ist, klar sein und man sollte sich stets eines vor Augen führen.

Das Ziel jedes persönlichen Gesprächstermins ist es, zu wissen, welchen Bedarf der Entscheider aktuell oder in naher Zukunft hat oder haben könnte, um genau dazu ein passendes Angebot zu erstellen.

Dieser Fragenzyklus ist natürlich im Grunde genommen immer gleich, muss jedoch immer individuell auf die jeweiligen Produkte und Lösungen sowie die Zielkunden angepasst werden. Anfangs kann man durchaus auch einen ausgearbeiteten Fragenkatalog als Spickzettel dabei haben. Der erfahrene Vertriebler sollte aber in der Lage sein, die passenden Fragen intuitiv zu stellen, um sich ganz auf den Kunden und dessen Anliegen zu konzentrieren. Meist reichen zwei oder drei vorbereitete Fragen und alle tiefergehenden Hintergrundfragen sowie die letztendlich entscheidenden Lösungsfragen ergeben sich dann fast von selbst.

Wer so vorgeht, zeigt Kompetenz und wird feststellen, dass die 80-zu-20-Regel nahezu zwangsläufig eingehalten wird und vor allem das Ziel – den tatsächlichen Bedarf ausfindig zu machen– auf jeden Fall erreicht wird.

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Holger Steitz ist Trainer, Berater, Coach und Autor für Vertrieb und Kundengewinnung, Social-Selling, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT. Er trainiert und coacht Führungskräfte und Mitarbeiter im Vertrieb und unterstützt mit seiner SALE DIRECT GmbH B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen.

Im letzten Jahr ist im WILEY-Verlag sein neues Buch “Mach endlich Deinen Job” erschienen.  Darin geht es um Zeitverschwendung, falsche Routinen und faule Ausreden im Vertrieb, aber natürlich auch um Auswege aus diesem Dilemma sowie die richtigen und zielführenden Maßnahmen für erfolgreichen und zeitgemäßen B2B-Vertrieb. Hier gibt es die kostenlose Leseprobe.

Das aktuelle E-Book von Holger Steitz, “Die ungefähr sieben ultimativen Tipps, um im Vertrieb zu scheitern” können Sie hier kostenlos downloaden.

In der letzten Woche hatte ich wieder einmal ein sehr aufschlussreiches Gespräch mit einem Kunden. Aufschlussreich in dem Sinne, dass mir durch dieses Gespräch wieder einmal in Erinnerung gerufen wurde, auf welch falschen Annahmen manche Kunden ihr Geschäftsmodell aufgebaut haben.
„Die brauchen das alle…“

Der Gründer und Geschäftsführer einer Online-Agentur führte mir seine Produkte vor, die er weitgehend als Modulbaukasten für mittelständische Unternehmen zugeschnitten hat. Er schwärmt von den vielen Möglichkeiten, die er durch den modularen Aufbau anbieten kann, zeigt mir die wirklich sehr ansprechenden Framework-Entwürfe und philosophiert über seine zukünftigen Kunden. „Versicherungsagenturen, Werkstattketten, Druckereien … die brauchen das alle…“ so seine feste Meinung.

In solchen Situationen ist es nicht immer ganz einfach, mit dem Kunden einen Konsens hinsichtlich der geeigneten Vertriebsstrategie zu finden.

Bei allem Verständnis für die Euphorie, die der Unternehmer für seine Leistungen entwickelt, so liegt darin doch einer fundamentalen Fehleinschätzung.

Der Geschäftsführer mag mit seiner Einschätzung, dass jeder dieses Produkt benötigt, aus seiner Sicht sogar recht haben. Die Frage, auf die es in diesem Zusammenhang aber ganz entscheidend ankommt ist jedoch, wann braucht der potentielle Kunde das Produkt.

Zur Verdeutlichung sei erwähnt, dass ich mich ausschließlich im Business-to-Business-Bereich bewege, bei dem es in Sachen Vertrieb und Neukundengewinnung schon zum Teil recht große Unterschiede zum Consumer-Vertrieb gibt.

Nehmen wir an, wir bieten die Entwicklung von Websites an, arbeiten vorwiegend mit „Wordpress“ und haben tatsächlich pfiffige und modere Designmodule entwickelt, die es uns ermöglichen schnell und preislich interessante Websites anzubieten.

Mit diesem Angebot gehen wir aktiv auf potentielle Kunden aus einer von uns im Vorfeld auf Basis einer mehr oder weniger aufwändigen Zielgruppen-Analyse definierten Zielgruppe zu.

Wir rufen also bei den Entscheidern an, erzählen von unserem Angebot und erwarten, dass man uns unsere Leistung förmlich aus den Händen reißt. Stattdessen aber holen wir uns eine Absage nach der anderen herein und sind schon nach kurzer Zeit mehr als ernüchtert. Was ist passiert?

Nun, auch wenn wir tatsächlich eine gute Leistung anbieten, so heißt das noch lange nicht, dass jeder B2B-Kunde unsere Produkte auch wirklich kaufen will. Das wäre ja auch zu einfach, ist aber aus den folgenden Gründen auch absolut nicht zu erwarten.

  1. Wenn der Kunde gerade vor Kurzem eine neue Website online gestellt hat, wird er nicht sofort wieder eine neue machen wollen
  2. Auch, wenn die Website tatsächlich schon alt und überhaupt nicht zeitgemäß ist, kann es sein, dass der Kunde trotzdem andere Prioritäten setzt und aktuell keine neue Website haben möchte
  3. Vielleicht möchte der Kunde sogar eine neue Website entwickeln lassen, hat dazu aber bereits eine bekannte Agentur beauftragt
  4. Möglicherweise hat der Kunde auch vor, die Website neu zu machen, hat aktuell aber noch andere Projekte zu erledigen und wird sich erst danach mit dem Thema beschäftigen und dann aber erst verschiedene Angebote einholen

Sicherlich gibt es noch viele weitere Gründe, die dazu führen können, dass der potentielle Kunde im Moment einfach keine neue Website haben möchte. Zur Verdeutlichung der Problematik mögen die aufgeführten Ablehnungsgründe aber zunächst reichen.

Glücklicherweise gibt es aber auch den Kunden, der im Moment gerade plant, seine Website zu erneuern. Der Entscheider, der uns sofort sagt, „Ja können sie denn Gedanken lesen? Wir wollen tatsächlich unsere Seite neu machen lassen und suchen nach möglichen Partnern.“

Der Kunde, der uns sofort zu einer Präsentation einlädt oder uns schon eine Projektanfrage oder eine Leistungsbeschreibung senden kann und dem wir daraufhin ein passgenaues Angebot unterbreiten können.

Und genau diesen Kunden gilt es zu suchen!!!

Wer selbst schon viel Akquise gemacht hat, der weiß, dass aber genau diese Art von Kontakten sehr selten sind.

Daher sollte man zunächst einmal davon ausgehen, dass es zwar für jedes Produkt und jede Leistung zum momentanen Zeitpunkt tatsächlich Unternehmen gibt, die unsere Leistung brauchen und auch gerade in einem Auswahlprozess stehen. Die weitaus überwiegende Zahl aller potentiellen Kunden aus einer Zielgruppe, haben aber im Moment ganz andere Prioritäten und wollen eben genau das was wir anbieten aktuell überhaupt nicht.

Wer nun glaubt, dass es möglich wäre, diesen Menschen vom Gegenteil zu überzeugen, der irrt ganz gewaltig und verschwendet für den Vertrieb wichtige Zeit.

Um erfolgreichen Vertrieb im B2B-Bereich zu betreiben, braucht es daher drei wichtige Elemente:

  1. Einen zielführenden Akquise-Prozess, bei dem die Zielgruppe systematisch durchkämmt wird, um die Kunden zu finden, die aktuell oder in naher Zukunft einen Bedarf für unsere Leistung haben, inklusive einem sinnvollen Wiedervorlagesystem, mit dem man die Zielgruppe Schritt für Schritt verdichtet und die Bedarfsträger herausfiltert
  2. Verkäufer, die mit der notwendigen Empathie und Fachwissen in der Lage sind, Ideen in die Köpfe der Entscheider zu pflanzen und durch geschickte Beziehungspflege irgendwann die Früchte zu ernten
  3. Gezielte Marketingaktivitäten, durch die man in der jeweiligen Zielgruppe bekannt, als Experte bzw. Fachbetrieb wahrgenommen und im Gedächtnis der Entscheidungsträger verankert wird

Genaugenommen gibt es sogar noch ein viertes Element, das für den erfolgreichen Vertrieb im B2B-Bereich vielleicht sogar am wichtigsten ist.

Durchhaltevermögen!

Viele Vertriebskonzepte scheitern daran, dass man zu früh aufgibt und die als richtig und zielführend erkannten Maßnahmen aufgrund scheinbarer Erfolglosigkeit einstellt.

Vertrieb und besonders Neukundenakquise braucht Zeit und erfordert kontinuierliche und fleißige Abarbeitung der erforderlichen Prozessschritte und Maßnahmen.

Wer ein Konzept entwickelt und implementiert hat, welches die oben beschriebenen Elemente beinhaltet, mit motivierten und qualifizierten Vertriebsmitarbeitern daran arbeitet und das notwendige Durchhaltevermögen mitbringt, der wird zwar nicht jeden Kunden gewinnen können. Steigende Umsätze und neue Kunden sind damit aber auf Dauer nicht aufzuhalten.

Selbstverständlich trifft dies alles nicht nur auf die Entwicklung von Webseiten zu, sondern lässt sich auch auf Automobil-Zulieferer, Ladenbauer, Personaldienstleister, Software-Entwickler und nahezu alle anderen B2B-Bereiche übertragen.

Die SALE DIRECT GmbH unterstützt B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen. Holger Steitz ist Berater, Trainer, Redner und Autor für Vertrieb, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT.

Mehr B2B-Vertriebs-Knowhow und Ideen für die Neukundengewinnung erhalten Sie in meinem kostenlosen E-Book “Schlüsselqualifikationen erfolgreicher B2B-Verkäufer”. Hier geht’s zum gratis Download.

In letzter Zeit rückt bei meinen Beratungs- und Coachingprojekten ein Thema vermehrt in den Mittelpunkt. Die wirksame Führung und Steuerung der Vertriebsabteilung beziehungsweise des gesamten Unternehmens.

Meine Klientel sind vorwiegend Unternehmen mit einer Größe von 20 bis 500 Mitarbeitern, aus unterschiedlichsten Branchen, aber immer mit erklärungsbedürftigen Produkten und Dienstleistungen.
Egal, ob es sich um einen weltweit tätigen und durchaus erfolgreichen Maschinenbauer, eine dynamisch gewachsene Online-Marketing-Agentur oder ein Unternehmen im Bereich technische Dienstleistungen handelt. Fast überall gibt es Defizite in der zielorientierten Führung.

Dabei ist es meistens überhaupt nicht so, dass keine Ziele definiert wurden. Ganz im Gegenteil. Teilweise ist die gesamte Organisation bis auf Sachbearbeiterebene mit Zielen versorgt, an denen sich auch teilweise die Gratifikation der Mitarbeiter und Führungskräfte orientiert. Als Führungsinstrument dienen diese Systeme aber meistens überhaupt nicht, weil sie viel zu komplex und meist einseitig zur Ermittlung des variablen Gehaltsbestandteils ausgelegt sind.

Auch in Unternehmen, bei denen es bisher keine Steuerungs- und Führungsinstrumente gibt, weil beispielsweise der charismatische Gründer mit patriarchischen Methoden das Unternehmen nach vorne bewegt, weiß im Prinzip jeder, was er oder sie zu tun hat. Zumindest die grobe Richtung, in die das Unternehmen marschieren soll, ist eigentlich jedem bekannt.

Woran es in den meisten Unternehmen fehlt, sind Werkzeuge und Methoden, mit denen das Unternehmen oder Abteilungen gezielt in Richtung der zu erreichenden Ziele gesteuert und die Mitarbeiter geführt werden können.

In guten Zeiten – und die haben wir ja in Deutschland schon seit einiger Zeit – ist das meistens kein Problem, sodass die Geschäfte in den meisten Unternehmen ja durchaus nicht schlecht laufen.
Eine systematische Weiterentwicklung im Rahmen der strategischen Planung und auf dem Weg zu anspruchsvollen und sinnvollen Zielen ist intuitiv oder mit komplizierten Zielplanungssystemen aber fast unmöglich.

Einfache Tools und Methoden zur Steuerung und Führung

Hier helfen einfache aber wirkungsvolle Tools und Methoden, die schnell zu entwickeln und relativ einfach in die Organisation zu implementieren sind.

Auf Basis der Unternehmensmission und -Vision sowie der mittelfristigen Unternehmensstrategie empfehle ich, sowohl für das Gesamtunternehmen als auch für die jeweiligen Abteilungen und Unterabteilungen maximal fünf Jahresziele zu definieren. Auf jeden Fall eine, besser zwei quantitative und drei bis vier qualitative Ziele. Diesen sind jeweils Termine und Fristen, klare Verantwortliche und vor allem eindeutige Messgrößen zuzuweisen.
Je nach Unternehmensgröße und Komplexität kann es sinnvoll sein, bereits bei der Planung Meilensteinziele, die beispielsweise zum Ende eines Quartals erreicht werden sollen, abzuleiten und diese schriftlich zu fixieren.

Dass diese Ziele nicht von oben herab diktiert, sondern in einem mehrstufigen Abstimmungsprozess zwischen den Vorgesetzten und der nächsten Ebene vereinbart werden, schafft Verbindlichkeit und das für den Erfolg auf jeden Fall erforderliche Commitment aller Beteiligten.

Konkrete Maßnahmen bringen Dynamik

Zum produktiven Umsetzungstool wird das System aber erst durch die Ableitung von konkreten Maßnahmen und Aktionen für die jeweiligen Ziele.

Empfehlenswert ist es, für jedes Ziel zehn bis zwanzig Maßnahmen abzuleiten. Dies kann die Führungskraft notfalls alleine im stillen Kämmerlein oder auch das Team im Rahmen eines Brain- oder Mindstorming durchführen. Wichtig sind auch hier wieder klare Fristen und Termine, eindeutige Verantwortlichkeiten und nachvollziehbare Messgrößen für den späteren Soll-Ist-Abgleich.

Daraus entstehen individuelle To-Do-Listen, die dann die jeweiligen Verantwortlichen in ihre Kalender übertragen können und „nur noch“ abarbeiten müssen.

Für die Führungskräfte sind dann die monatlich und quartalsweise durchzuführenden Review-Termine durchaus anspruchsvolle Aufgaben, bei denen man ohne das notwendige Fingerspitzengefühl folgenschwere Fehler machen kann.

Es muss gelingen, möglichst sachlich die tatsächlichen Ergebnisse zum Stichtag den geplanten Ergebnissen gegenüber zu stellen und völlig emotionslos zu analysieren, welches die Ursachen für die eigentlich zwangsweise aufgetretenen Abweichungen sind.
Die Konsequenz der Abweichungen sollte dann natürlich nicht die Anpassung der Ziele, sondern die Definition und Umsetzung der zur Zielerreichung erforderlichen zusätzlichen Maßnahmen, beziehungsweise das Nachholen der bisher – aus welchen Gründen auch immer – noch nicht umgesetzten Aktivitäten sein.

Das ist Managementaufgabe und erfordert Führungsstärke und Empathie, während der vorherige Planungsprozess mehr oder weniger Prozess- bzw. Methodenkompetenz benötigt.
Da für die Umsetzung lediglich eine Excel-Datei und vier Formblätter erforderlich sind, hält sich der oft gefürchtete bürokratische Aufwand in Grenzen, was für die Akzeptanz der Beteiligten nicht ganz unwichtig ist.

Natürlich erfordert der kaskadische Aufbau des Systems einen zeitlichen Vorlauf, sodass man für die Entwicklung und Implementierung schon drei bis vier Monate einplanen sollte.

Um Unternehmen und Organisationen im Rahmen der strategischen Planung weiter zu entwickeln, sind Steuerungs- und Führungssysteme heutzutage aber unerlässlich und das grob beschriebene System ist mit relativ geringem Aufwand auch bei turbulentem Tagesgeschäft überall zu implementieren.

Die SALE DIRECT GmbH unterstützt B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen. Holger Steitz ist Berater, Trainer, Redner und Autor für Vertrieb, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT.

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Es macht mich immer wieder sprachlos…

Ich habe gelesen, es gibt eine neue Studie, nach der Vertriebler in deutschen Unternehmen nur durchschnittlich 10% ihrer Arbeitszeit für ihre eigentliche Aufgabe – das Verkaufen – verwenden. Leider deckt sich das mit meinen Erfahrungen, wobei mich die tatsächliche Zahl schon erschreckt. – 10 Prozent !!!

Das heißt mit anderen Worten, dass ein Vertriebsmitarbeiter bei einer 40-Stunden-Woche nur ganze vier Stunden mit wirklich zielführenden Tätigkeiten, wie Telefonakquise, Kundenbesuche, vertriebliche E-Mails etc. zubringt. Unfassbar!

Übrigens trifft das auch auf viele Selbstständige und Freiberufler zu. Kein Wunder, dass viele mit Auftragslöchern zu kämpfen haben.

Aber was treiben die Vertriebler in der restlichen Zeit? Immerhin bedeuten in diesem Beispiel 90% ganze 36 Stunden pro Woche, die mit vertriebsfernen Tätigkeiten zugebracht werden.

Die Studie nennt insgesamt 7 Zeitdiebe:

  • Zu viele und ineffiziente Meetings
  • Fahrtzeiten (schlechte Routenplanung, unnötige Kundenbesuche)
  • Administrative Tätigkeiten
  • Aufgeblähtes Berichtswesen
  • Langwierige und übertriebene Vorbereitung von Unterlagen und Präsentationen
  • Zu frühe, sinnlose oder Alibi-Angebote
  • Sonstige „(Schein)-Vertriebsaufgaben

Ich erspare es mir, auf die einzelnen Punkte im Detail einzugehen. Wer ehrlich zu sich selbst ist, wird vermutlich feststellen, dass er oder sie in die gleiche Falle tappt. Wir beschäftigen uns zu sehr mit Zeitfressern und vernachlässigen die eigentlich zielführende Vertriebsarbeit.

Wer es nicht glaubt, sollte einfach mal selbstkritisch sein oder am besten für eine oder zwei Wochen genau erfassen, welche Aktivitäten man tatsächlich im Laufe eines Tages macht.

Oder, wenn Sie Führungskraft sind, lassen sie doch einfach mal für eine Woche ihre Mitarbeiter aufschreiben, womit sie sich den ganzen Tag beschäftigen.

Ich habe es selbst ausprobiert und war – gelinde gesagt – geschockt.

Obwohl ich eigentlich der Meinung war, das ich schon sehr zielführend arbeite, verplempere auch ich viel zu viel Zeit mit scheinbar wichtigen Zeitfressern und – ja, ich gebe es zu – Alibitätigkeiten.

Bei meiner „Messung“ kam ich zwar auf einen guten Wert von ca. 25%, erreichte damit aber nur die Hälfte der mit mir selbst vereinbarten und geplanten 50% echter und zielführender Vertriebsarbeit.

Das war für mich wieder einmal der Anlass, meine eigene Arbeitsweise zu überdenken und vor allem wieder konsequenter die Techniken und Methoden zu nutzen, die dabei helfen, die Produktivität deutlich zu erhöhen.

  1. Was sind die erfolgskritischen Tätigkeiten?

Ich habe für mich überprüft, ob die von mir identifizierten erfolgskritischen Tätigkeiten noch die Richtigen sind. Also ganz konkret: Welche drei Tätigkeiten sind für mich als Unternehmer und Verkäufer die Aufgaben, die als Erfolgsturbo wirken?

Für mich sind das nach wie vor die konsequente Vertriebsarbeit auf Social-Business-Plattformen, die tägliche Telefonakquise und das Content-Marketing.

  1. Arbeiten in Blockzeiten

Der zweite Schritt ist die Arbeit in festen Blöcken. Das heißt, ich plane am Freitag, welche Tätigkeiten ich in der kommenden Woche wann ausführen werde. Logischerweise trage ich dabei zu allererst die drei erfolgskritischen Tätigkeiten mit jeweils mindestens einer Stunde täglich in den Kalender ein.

Da ich – wie Sie vermutlich auch – nicht jeden Tag im Büro bin und auch unvorhergesehene Ereignisse eintreten können, kann ich den Plan zwar nicht immer zu einhundert Prozent einhalten. Aber schon die grobe Einhaltung des Planes bringt enorme Produktivitätssprünge.

  1. EDA-Filter: eliminieren – delegieren – automatisieren

Alles, was ansonsten an vermeintlich wichtigen und dringenden Tätigkeiten zu tun ist, sollte durch den EDA-Filter gejagt werden. Prüfen, ob die Tätigkeit überhaupt gemacht werden muss. Wenn nicht, dann konsequent eliminieren!

Prüfen, ob die Tätigkeit von mir selbst gemacht werden muss. Wenn nicht dann an Mitarbeiter oder externe Dienstleister delegieren!

Prüfen, ob es Hilfsmittel und Tools gibt, mit denen man einfache oder wiederkehrende Aufgaben automatisiert erledigen kann. Wenn ja, dann sofort umsetzen!

  1. Nutzung von einfachen, aber wirksamen Tools

Inzwischen gibt es meist kostenlose Tools, die man für die Bewältigung von strategischen Projekten oder als Erinnerungshilfe zum Beispiel für Anruflisten und dergleichen nutzen kann. Googeln sie einfach mal nach „Produktivitätsunterstützung“ und sie werden sehr hilfreiche Tools (z. B. Trello) finden, die ihnen die Arbeit erleichtern.

Alleine die Umsetzung dieser Tipps wird ihnen helfen, ihr wertvollstes Gut „ihre Zeit“ wieder für das aufzuwenden, was wirklich wichtig und zielführend für ihre Arbeit als Verkäufer oder selbstständiger Unternehmer ist. Die Arbeit an und mit Kunden – die echte „Verkaufszeit“

Die Verdopplung dieser Zeit wird dann zwangsläufig auch zu einer Erhöhung – im besten Fall zu einer Verdoppelung – ihrer Umsätze und Erträge führen.

Außerdem wirken diese Maßnahmen befreiend und ungemein befriedigend, weil man endlich wieder das Gefühl hat, das zu tun, was einen wirklich nach Vorne bringt.

Die SALE DIRECT GmbH unterstützt B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen. Holger Steitz ist Berater, Trainer, Redner und Autor für Vertrieb, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT.

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Im Rahmen meines Angebots für Unternehmen biete ich unter anderem Vertriebstrainings an und das Teilnehmerfeedback lässt durchaus darauf schließen, dass ich das gar nicht so schlecht mache.;-)
Für den nachhaltigen Erfolg ist aber aus meiner Sicht ein gezieltes Coaching der Vertriebsmitarbeiter und Führungskräfte noch viel entscheidender.
In diesem Beitrag möchte ich Ihnen kurz die Bereiche vorstellen, bei denen ein gezieltes Coaching extrem große Auswirkungen auf den Erfolg beinhalten.

  1. Gesprächs- und Verhandlungsführung

Hier gibt es ganz viele Ansätze. Egal, ob es darum geht, die Produkte und Leistungen verständlich zu beschreiben und aus der Merkmale- in die Nutzendarstellung zu kommen oder ob man die Vertriebsmitarbeiter dazu bringen möchte, nicht zu viel zu reden, sondern stattdessen besser bei dem Gegenüber über die richtige Fragentechnik den tatsächlichen Bedarf herauszufinden. Auch der zielführende Einsatz von modernen Präsentationstechniken (kein PowerPoint) kann durch die Unterstützung eines erfahrenen Vertriebscoaches deutliche Performance-Verbesserungen bringen.

Aber auch in der Angebotsverfolgung und bei den immer anspruchsvoller werdenden Preisverhandlungen kann man durch individuelle Coachings-on-the-job viel erreichen. Spürbare Optimierungen erzielt man auch durch gezielte Einflussnahme auf die Kommunikation mit Stammkunden oder im Umgang mit Kundenreklamationen. Hier lauern viele Fallstricke aber auch Chancen, die es zu erkennen und zu nutzen gilt.

  1. Arbeitsorganisation

Ich habe noch keine Vertriebler und schon gar keine Führungskraft erlebt, die Zeit hatte. Jeder und jede bewegt sich in dem Hamsterrad namens Tagesgeschäft und ist Gefangener der immer enger getakteten Projekt- und Terminpläne. Erfahrungsgemäß liegt hier ein großer Erfolgshebel verborgen. Ohne ein kurzes aber wichtiges Innehalten und ein bewusstes Hinterfragen der täglichen Aufgaben und Tätigkeiten kommt man aus dieser Situation nicht heraus.

Nicht alles, was man als Verkäufer und Führungskraft leistet, ist wirklich zielführend und vieles wird einfach deshalb getan, weil man es schon immer so gemacht hat und vielleicht auch, weil es zu einer lieb gewonnenen Aufgabe geworden ist.

Ein erfahrener Coach hilft hier, die Prioritäten neu zu setzen, die wirklich erfolgskritischen Tätigkeiten zu definieren und diese in den Arbeitsalltag zu integrieren. Die Arbeit in Blogzeiten oder die Anwendung der Ivi-Lee-Methode beispielsweise kann man lernen und damit die eigene Produktivität deutlich erhöhen.

  1. Steuerung und Führung

Immer wieder erlebe ich, dass Führungskräfte im Vertrieb ihre eigentliche Aufgabe nicht wahrnehmen. Ein Vertriebsleiter hat sicherlich – gerade in kleineren und mittelständischen Unternehmen – auch operative Vertriebsaufgaben zu übernehmen. Vordringlich sollte er sich aber der Führung seiner Mitarbeiter und der Optimierung und Steuerung der Vertriebsprozesse widmen.

Neben der Entwicklung und Einführung geeigneter Steuerungs- und Führungsinstrumente gilt es, die Führungskraft dahin zu bringen, dass er oder sie zum Unterstützer seiner Mitarbeiter und Motor des Vertriebes wird.

Dies ist eine der anspruchsvollsten Coaching-Aufgaben, bei der man mit sehr viel Einfühlungsvermögen auf die oftmals in einer unbequemen Sandwich-Position befindlichen Vertriebs- und Verkaufsleiter einwirken muss. Mit den falschen Maßnahmen und der berühmten Brechstange kann man hier sehr viel falsch machen, sodass es hier besonders auf die Methoden und die Erfahrung der Coaches ankommt.

  1. Persönlichkeit und Motivation

Über Erfolge spricht man gerne, auch als Vertriebsmitarbeiter oder Führungskraft. Über die im Geschäftsleben und im Vertrieb zwangsläufig auch vorkommenden Tabuthemen, wie die eigenen Ängste, das Scheitern, über Enttäuschungen, Tränen und Trauer spricht man eigentlich nie und schon gar nicht im Kollegenkreis.

Da gehören diese Themen auch definitiv nicht hin. Nichts ist schlimmer als ein aufgeblasener Möchtegern Starverkäufer, der mit stolz geschwellter Brust von den eigenen Erfolgen prahlt, während man selbst gerade eine Niederlage zu verarbeiten hat oder voller Angst auf die ausstehende Entscheidung eines wichtigen Kunden wartet.

Wie motiviert man sich als Vertriebler, wenn man gerade wieder einen Auftrag an den Wettbewerb verloren hat oder wenn einen die Kunden mit der Auftragsvergabe hinhalten. Noch dazu, wenn man intern von den Kollegen in der Produktion und Verwaltung dafür verantwortlich gemacht wird, wenn Einsparungen oder Entlassungen anstehen. Läuft es im Unternehmen nicht gut, ist der Vertrieb schuld – läuft es, dann trotz des Vertriebes.

Als Verkäufer steht man ständig im Fokus und muss in der Lage sein, immer Höchstleistungen abzurufen, auch, wenn es im privaten und beruflichen Umfeld noch so turbulent hergeht.

Hier kann ein psychologisch geschulter und erfahrener Coach die entscheidende Institution darstellen, die die notwendige Einstellung erzeugt und geeignete Hilfsmittel für die Bewältigung des Alltags als Vertriebsmitarbeiter oder Führungskraft an die Hand gibt.

Die Optimierung der Prozesse im Vertrieb, die Anwendung von modernen Verkaufsmethoden und die regelmäßige Aus- und Weiterbildung der Verkäufer und Führungskräfte sind sicherlich entscheidende Erfolgsfaktoren für Unternehmen und Organisationen.

Wirklich große und nachhaltige Erfolge sind aber aus meiner Erfahrung nur durch die gleichzeitige und langfristige Begleitung durch erfahrene Business- und Vertriebscoaches zu erzielen.

Die SALE DIRECT GmbH unterstützt B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen. Holger Steitz ist Berater, Trainer, Redner und Autor für Vertrieb, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT.

Mehr B2B-Vertriebs-Knowhow und Ideen für die Neukundengewinnung erhalten Sie in meinem kostenlosen E-Book “Schlüsselqualifikationen erfolgreicher B2B-Verkäufer”. Hier geht’s zum gratis Download.

Dies ist meistens die erste Frage, die Verkäufer in Preisverhandlungen stellen, wenn der Gegenüber – meist ein Einkäufer – die gefürchtete Aussage tätigt.

Die gefürchtete Aussage lautet: „Wenn Sie den Auftrag haben wollen, müssen Sie sich beim Preis aber noch deutlich bewegen“ oder „Ich würde Ihnen den Auftrag ja wirklich gerne geben, aber Sie sind im Moment noch viel zu teuer.“

Und dann kommt sie, oft wie aus der Pistole geschossen, die instinktive Gegenfrage, „Was haben Sie sich denn vorgestellt“.

Natürlich kann man das so machen aber wenn man in die Preisverhandlung mit dieser Frage einsteigt, hat man als Verkäufer eigentlich schon so gut wie verloren.

Denn diese Frage impliziert eines ganz deutlich: Hier ist für den Einkäufer etwas zu holen. Hier kann er sich einen deutlichen Nachlass angeln, der ihn seinen Einsparungszielen wieder etwas näher bringt. Diese eine, meist spontan und schon automatisch ausgesprochene Frage bringt den Verkäufer sofort in die unterlegene Position und kostet ihn unterm Strich bares Geld.

Je früher man als Verkäufer signalisiert, dass man zu Preiszugeständnissen bereit ist, desto höher ist letztendlich die Nachlassforderung des Kunden. Demzufolge sollte man das Signal, das man zu einem Nachlass bereit ist, auf keinen Fall zu früh und schon gar nicht am Anfang der Preisverhandlung aussenden.

Keine Preisverhandlung bevor nicht klar ist, dass vergleichbare Angebote vorliegen

Bevor nicht ganz klar ist, ob der Einkäufer tatsächlich vergleichbare Angebote vorliegen hat, sollte man in die Verhandlung als geschickter Verkäufer erst gar nicht einsteigen.

Zuerst muss also klar sein, dass nicht die berühmten Äpfel mit Birnen verglichen werden. Außerdem sollte man als Verkäufer zunächst versuchen herauszufinden, ob der Einkäufer blufft.

Oft tut der scheinbar im Vorteil befindliche Einkäufer nur so, als ob ein zweites oder mehrere Wettbewerbsangebote vorliegen, um Druck auf den Verkäufer auszuüben.

Mit den richtigen Fragen, kann der Verkäufer meistens gut abschätzen, ob Konkurrenzangebote vorliegen oder ob der Einkäufer nur sein Spiel mit ihm spielt.

Außerdem gilt es, vor der eigentlichen Verhandlung alle „Nebenkriegsschauplätze“ zu beseitigen, also die technische und organisatorischen Grundlagen, Liefer- und Zahlungsbedingungen, Verpackung oder Reisekosten und was ansonsten noch zu Missverständnissen führen kann. Und erst dann sollte man in die eigentliche Verhandlung einsteigen.

Dort gilt es dann auch wieder mit geschickten Fragen und Gegenfragen klar zu machen, dass man ein gutes Angebot gemacht hat und das der Preis dafür seriös und ehrlich ermittelt wurde.

Natürlich ist es heute in verschiedenen Branchen und Wirtschaftsbereichen einfach gar nicht mehr zu vermeiden, dass man einen Nachlass gibt. Es ist einfach Bestandteil des Geschäfts geworden und wenn man als Lieferant Aufträge haben will, dann muss man dieses Spiel einfach mitspielen.

Bessere Preis durch wirksame Preisverhandlungstechnik

Mit den richtigen Methoden gelingt es aber gut vorbereiteten Verkäufern die Nachlassforderung des Kunden zum Teil drastisch zu senken und dabei trotzdem mit dem Auftrag nach Hause zu fahren.

Der 10-stufige Preisverhandlungsprozess ist logisch aufgebaut, kann gut auf die individuellen Produkte und Verhältnisse in B2B-Unternehmen angepasst und von den Verkäufern trainiert werden. Damit gelingt es, die Nachlässe insgesamt zu reduzieren, was sich sofort positiv auf die Ertragssituation des Unternehmens und die Provisionen der Verkäufer auswirkt.

Die SALE DIRECT GmbH unterstützt B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen. Holger Steitz ist Berater, Trainer, Redner und Autor für Vertrieb, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT.

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